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Was verdient man bei REWE? Gehalt und Arbeit beim Einzelhandelskonzern

Tipps & Tricks zum Thema Gehalt, Karriere & Berufsleben
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Langer leerer Gang zwischen vollen Regalen in einem Supermarkt

REWE ist einer der führenden Lebensmittelmärkte in Deutschland, mit Edeka als stärkstem Konkurrenten. Mehr als 140.000 Mitarbeiter in 3.600 REWE-Supermärkten setzen sich hierzulande unter dem Leitspruch „Gemeinsam für ein besseres Leben“ für den Erfolg des Unternehmens ein. Doch der Lebensmitteleinzelhandel stellt nur eines der Standbeine der REWE Group dar. Zum Umsatz von 61,2 Milliarden Euro im Geschäftsjahr 2018 trägt neben dem Lebensmittelgeschäft unter anderem auch der Reiseveranstalter DER Touristik einen großen Teil bei.

Hier soll es jedoch vornehmlich um den Teil des Konzerns gehen, der fast jedem von uns im Alltag begegnet: Die REWE-Lebensmittelmärkte und das Arbeitsumfeld, das mit diesen zusammenhängt. In diesem Artikel werfen wir einen genaueren Blick auf das Unternehmen, die Ausbildungsoptionen und die Arbeitsmöglichkeiten bei REWE. Dabei besonders im Fokus: Die Gehälter, die der Einzelhandelsriese seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zahlt.

REWE: Ein Großkonzern mit genossenschaftlichem Grundgedanken

Ihren Anfang nimmt die Unternehmensgeschichte 1927 in Köln, als sich die Genossenschaft offiziell als „Revisionsverband der Westkauf-Genossenschaften“, kurz REWE, registrieren lässt. Von Beginn an setzt das Unternehmen auf Eigenverantwortung und Pluralität der Kaufleute vor Ort, was auch heute noch Kundennähe und ein regionales Angebot gewährleisten soll. Der gemeinsame Wareneinkauf der selbstständigen Kaufleute unter dem Dach der REWE dient damals wie heute der Sicherstellung der Wettbewerbsfähigkeit.

Nach einer Zeit der Handlungsunfähigkeit, die hauptsächlich durch Engpässe in der Lebensmittelbeschaffung und die Entsendung vieler Kaufleute an die Kriegsfront verursacht wird, sind die folgenden Jahrzehnte nach Ende des zweiten Weltkriegs dann wieder von ständigem Wachstum geprägt. 1989 werden die Leibbrand-Geschäfte zu einem Teil der REWE Gruppe, darunter der Discounter PENNY sowie die toom-Baumärkte. Ab 1993 nimmt auch die Internationalisierung Fahrt auf und heute ist die REWE Group mit insgesamt mehr als 360.000 Mitarbeitern in 22 europäischen Ländern aktiv.

Ab dem Jahr 2000 wird der Tourismussektor eins der wichtigsten Geschäftsfelder der REWE Group, indem das Unternehmen die DER Touristik Group übernimmt, welche den Konzern zu einem der führenden Player der Tourismusbranche macht. 2006 erhalten die REWE-Supermärkte mit dem rot-weißen Logo einen einheitlichen Wiedererkennungswert und es werden alle Geschäftszweige unter der Marke REWE Group zusammengefasst. Gut zehn Jahre später werden die Kaiser´s Tengelmann Filialen zwischen Edeka und REWE aufgeteilt und zahlreiche ehemalige Märkte dieser Traditionsmarke werden somit auch Teil der REWE Group.

Der Nachhaltigkeitstrend erreicht REWE früher als andere Konzerne der Branche. Im Jahr 2013 formuliert REWE eigene Klimaziele, mit denen das Unternehmen seinen Einsatz für die Umwelt demonstrieren möchte, und schafft es in den Folgejahren auch, die CO2-Emissionen in den Filialen zu senken. Auch ihre digitale Präsenz baut die  REWE Group seit 2013 stärker aus, indem das Team von REWE digital seine Arbeit aufnimmt. Die Mitarbeiter bei REWE digital arbeiten an der ständigen Verbesserung der Abhol- und Lieferservices, um das Unternehmen fit für die digitale Zukunft zu machen.

Das Ausbildungsangebot bei REWE

REWE sieht seine Stärke vor allem im eigenverantwortlichen Handeln seiner Mitarbeiter für die Gemeinschaft. Daher setzt das Unternehmen für die Zukunft seiner Märkte auf eigene Auszubildende, die es dann gern als langfristige Mitarbeiter an sich bindet. Entsprechend gut sind die Übernahmemöglichkeiten, denn bei guten Leistungen ist den Azubis nach Ausbildungsabschluss eine unbefristete Vollzeitstelle garantiert.

Derzeit bietet REWE in seinen Lebensmittelmärkten mehr als 2.500 Schülern eine Ausbildungsstelle oder ein duales Studium an. Ein großer Teil der offenen Stellen ist dabei an angehende Kaufleute im Einzelhandel zu vergeben. Nach erfolgreich abgeschlossener Ausbildung gehört es dann zu ihren Aufgaben, die Kunden professionell zu beraten und für ein umfassendes Warenangebot zu sorgen. Eine Besonderheit stellt das Abiturientenprogramm dar, welches die Ausbildung zum Kaufmann bzw. zur Kauffrau im Einzelhandel sowie die Weiterbildung zum Handelsfachwirt beinhaltet und die Auszubildenden so optimal auf Führungspositionen vorbereitet.

Schülern oder Studierenden, die sich für die Arbeit bei REWE interessieren, bietet das Unternehmen die Möglichkeit eines Praktikums an. Somit bekommen Interessenten einen Einblick in den Lebensmitteleinzelhandel und die unterschiedlichen Ausbildungsangebote bei REWE. Denn neben der Ausbildung zu Kaufleuten im Einzelhandel haben Schüler und Studierende zahlreiche weitere Ausbildungsmöglichkeiten, die übrigens nach Tarif bezahlt werden:

Ausbildung im Markt:

Ausbildung in der Zentrale:

Duales Studium:

Auch dual Studierende profitieren bei REWE von Mitarbeiterrabatten und das Unternehmen übernimmt (anteilig) die Studiengebühren. Darüber hinaus erwartet den eigenen akademischen Nachwuchs eine übertarifliche Ausbildungsvergütung.

Studenten und Studentinnen, die nicht ein duales Studium bei REWE durchlaufen haben, aber dennoch an der Arbeit im Lebensmitteleinzelhandel interessiert sind, können im Anschluss an ihr Studium ein Traineeprogramm zur Selbstständigkeit als Kaufmann bzw. Kauffrau oder im Bereich Management absolvieren und haben danach ebenfalls beste Übernahmemöglichkeiten.

Jobs und Gehälter bei REWE

REWE versucht neben einem nach eigenen Angaben „fairen Gehalt“ auch mit vielen weiteren speziellen Mitarbeitervorteilen zu überzeugen. So zahlt das Unternehmen seinen Mitarbeitern beispielsweise Weihnachtsgeld und Urlaubsgeld und sichert ihnen Mitarbeiterrabatte für den Lebensmitteleinkauf. Zudem möchte das Unternehmen mit eigenen Gesundheitsprogrammen die Zufriedenheit und das Wohlbefinden des Personals erhöhen und bietet außerdem eine betriebliche Altersvorsorge an. Durch das Weiterbildungsangebot soll jedem Mitarbeiter eine individuelle Talentförderung ermöglicht werden.

Wichtiger ist für viele Arbeitnehmer jedoch das Gehalt. Die bei REWE am häufigsten vertretene Berufsgruppe ist die der Kaufleute im Einzelhandel. Ausbildungsabsolventen können im Verlauf ihrer Tätigkeit bei REWE, abhängig von ihrer Berufserfahrung und Qualifikation, mit einem Bruttojahresgehalt innerhalb einer Spanne von 20.000 bis 42.000 Euro rechnen – eine Vollzeitbeschäftigung vorausgesetzt.

REWE bietet aber auch für Absolventen anderer Ausbildungen oder Studiengänge passende Einsatzmöglichkeiten, denn im Lebensmitteleinzelhandel gilt es zahlreiche Positionen zu besetzen. Die folgende Auflistung enthält einige exemplarisch ausgewählte Stellen mit ihrem Jahresbruttogehalt:

  • Verkäufer/-in: 14.000 – 37.000 €
  • Fleischereifachverkäufer/-in: 18.000 – 40.000 €
  • Kassierer/-in: 13.000 – 34.500 €
  • Berufskraftfahrer/-in: 29.000 – 37.000 €
  • Lagerist/-in: 18.500 – 38.000 €
  • Bereichsleiter/-in (Service): 21.500 – 54.000 €
  • Marktmanager/-in: 50.000 – 101.000 €
  • Markmanager-Assistent/-in: 36.000 – 48.000 €
  • Sachbearbeiter/-in: 27.500 – 40.500 €
  • Teamleiter/-in: 34.000 – 56.500 €
  • Abteilungsleiter/-in: 26.000 – 58.500 €
  • Filialleiter/-in: 26.000 – 68.000 €
  • Gebietsmanager/-in: 40.500 – 74.000 €
  • (Senior) Einkäufer/-in: 40.000 – 106.000 €
  • Einkaufsassistent/-in: 34.000 – 45.500 €

Vor allem unter den Verkaufskräften, Kassierern und Lagerkräften arbeiten viele Mitarbeiter in Teilzeit, was die niedrigen Jahreslöhne zumindest teilweise erklärt.

Auch Werkstudenten können neben ihrem Studium eine Beschäftigungsmöglichkeit bei REWE finden und dadurch bereits Berufserfahrung sammeln. Ein Stundenlohn zwischen 10 und 13 Euro ist dann in der Regel zu erwarten.

Durchschnittliches Bruttogehalt bei 40 Wochenstunden

Arbeiten bei REWE – entspricht das Image wirklich der Realität in den Märkten?

REWE pflegt sein Image als nachhaltiges und familienfreundliches Unternehmen. Jeder Mitarbeiter soll durch Weiterbildungen individuell gefördert und gleichzeitig soll eine starke Gemeinschaft aufgebaut werden. Doch entspricht die Realität in den einzelnen Märkten diesen Ansprüchen?

64 Prozent der Mitarbeiter würden laut Angaben auf Portalen für Arbeitgeberbewertungen REWE als Arbeitgeber empfehlen. Viele der positiven Meinungen hängen mit dem Gehalt zusammen, denn REWE zahlt nach Tarif. Auch die Zusatzleistungen, wie betriebliche Altersvorsorge und Mitarbeiterrabatte, werden von vielen Mitarbeitern positiv hervorgehoben. Hinsichtlich der Familienfreundlichkeit gibt es unterschiedliche Ansichten. Einige Mitarbeiter kritisieren die Arbeitsüberlastung und unbezahlte Überstunden, während andere mit der Work-Life-Balance zufrieden sind. Auch der Zusammenhalt unter den Kollegen und Kolleginnen wird sehr unterschiedlich wahrgenommen, was erfahrungsgemäß aber stark von der Filiale und der dortigen Besetzung abhängt. Ob die Unternehmensleitsätze tatsächlich in der Realität Anwendung finden oder nicht, kann also häufig nur durch Einzelfallbetrachtungen beurteilt werden. Die Bemühung um ein faires Gehalt scheint jedoch bei vielen Mitarbeitern auf Anerkennung und Zustimmung zu treffen.

 

Quellen:

Glassdoor

Kununu

Rewe.de

Rewe-group.com

Ver.di