Vater spielt zu Hause mit seinen zwei Kindern
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Elterngeld: Dein Gehalt während der ElternzeitWechsel der Steuerklasse lohnt sich meistensGehaltserhöhung wegen Familienzuwachs?FAQ – Häufig gestellte Fragen

Wenn du als Arbeitnehmer*in ein Kind bekommst, summieren sich die Ausgaben, aber leider erhöht sich nicht automatisch dein Einkommen. Durch den Kinderfreibetrag bleibt aber immerhin mehr vom Bruttogehalt übrig. Hier erfährst du mehr zu dieser und weiteren Möglichkeiten für Familien, an Geld zu kommen.

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Elterngeld: Dein Gehalt während der ElternzeitWechsel der Steuerklasse lohnt sich meistensGehaltserhöhung wegen Familienzuwachs?FAQ – Häufig gestellte Fragen

Eine Familie zu gründen, bedeutet große Veränderungen – für viele auch in puncto Beruf. Nicht selten wird gerade für Mütter die Babypause zum Karrierekiller, weil sie nach dem Wiedereinstieg in einer anderen Position oder in Teilzeit arbeiten. Und das geht häufig zulasten der Karriere.

Neben der Elternzeit und reduzierten Arbeitszeiten drücken auch höhere Kosten durch den Familienzuwachs aufs Portemonnaie. Als Elternteil bist du also ganz klar auf mehr Geld angewiesen. Aber welche Möglichkeiten gibt es, die finanzielle Situation als Familie zu verbessern? So viel sei verraten: Die sicherste Form der Unterstützung bietet der Staat mit verschiedenen Programmen speziell für Eltern, die du unbedingt kennen solltest – wie z. B. den Kinderfreibetrag, durch den mehr vom Bruttogehalt übrigbleibt.

Der Kinderfreibetrag: steuerfreies Einkommen für Eltern
Der Kinderfreibetrag ermöglicht es dir als Elternteil, einen Teil deines Einkommens steuerfrei zu behalten. Er reduziert also die zu zahlende Einkommensteuer und kann somit das Familieneinkommen erhöhen. Hier einige Fakten:

Wie hoch ist der Kinderfreibetrag?

Die Höhe des steuerfreien Einkommens errechnet sich aus der Summe von Kinderfreibetrag (Grundbeitrag) und Erziehungs- oder Ausbildungsbedarf (BEA-Freibetrag). Da für beide die gleichen Voraussetzungen gelten, sind mit Kinderfreibetrag meistens beide Freibeträge zusammen gemeint.

Ein Elternteil

Beide Elternteile

Kinderfreibetrag

3.192 €

6.384 €

BEA-Freibetrag

1.464 €

2.928 €

Summe

4.656 €

9.312 €

Im Jahr 2024 bleiben also pro Kind im Jahreseinkommen für die Eltern insgesamt 9.312 € steuerfrei. Beide Elternteile können sich den Kinderfreibetrag auch teilen, sodass jeder einen halben Freibetrag auf der Lohnsteuerkarte verbuchen kann.

Wie kommt man an den Kinderfreibetrag?

Um den Kinderfreibetrag zu erhalten, musst du zunächst einmal Kindergeld beziehen. Im darauffolgenden Jahr gibst du deine Steuererklärung ab – und das Finanzamt wird automatisch prüfen, ob sich Kindergeld oder der Kinderfreibetrag günstiger für dich auswirkt.

Dazu füllst du das entsprechende Formular für die Steuererklärung aus und gibst dort die Daten deiner Kinder sowie die notwendigen Nachweise an, wie zum Beispiel Geburtsurkunden oder Bescheinigungen über die Ausbildung oder Behinderung der Kinder. Stell sicher, dass du alle erforderlichen Informationen korrekt und vollständig angibst, um von den Steuervorteilen zu profitieren. Dein zuständiges Finanzamt prüft dann deinen Antrag und berücksichtigt den Kinderfreibetrag (oder alternativ das Kindergeld) bei der Berechnung deiner Einkommensteuer.

Du musst dich nicht zwischen Kindergeld und Kinderfreibetrag entscheiden oder aktiv darum bemühen. Nach Abgabe deiner Steuererklärung prüft das Finanzamt deinen Fall und verrechnet die Beträge automatisch.

Elterngeld: Dein Gehalt während der Elternzeit

Zum Glück musst du dir in der ersten, intensiven Zeit nach der Geburt keine Sorgen machen, weil du auf der Arbeit ausfällst: Der Staat springt ein und zahlt dein Gehalt in Form von Elterngeld. Du hast Anspruch auf bis zu 67 % deines durchschnittlichen Einkommens der letzten zwölf Monate (aber nur maximal 1.800 € pro Monat). Das Elterngeld wird über zwölf Monate ausgezahlt und kann zwischen beiden Elternteilen flexibel aufgeteilt werden.
Wenn du mehr zum Thema Elterngeld wissen möchtest, lies unseren Artikel „Wer zahlt das Gehalt während der Elternzeit?“.

Mutter mit Kind auf dem Schoß am Laptop im Home-Office
Staatliche Unterstützungsprogramme ermöglicht es Vätern und Müttern, mehr Zeit mit ihren Kindern zu verbringen. © Maskot/EyeEm

Wechsel der Steuerklasse lohnt sich meistens

Viele Eltern wechseln vor Beginn der Elternzeit in die Steuerklasse III, damit mehr vom Elterngeld übrig bleibt. Nach der Rückkehr aus der Elternzeit ist es oft sinnvoll, wieder in die ursprüngliche Steuerklasse zurückkehren. Dadurch wird die Steuerlast reduziert, wenn das Gehalt wieder steigt. Wenn du unsicher bist, lass am besten von einer professionellen Steuerberatung prüfen, welche Steuerklasse die richtige für dich und deine Situation ist.

Gehaltserhöhung wegen Familienzuwachs?

Nachdem wir uns die staatlichen Hilfen angesehen haben, durch die du mit Kind mehr Geld zur Verfügung hast, fragst du dich vielleicht noch: Kann ich nicht auch meinen Arbeitgeber um mehr Gehalt bitten und dabei mit dem Nachwuchs argumentieren?

Die Wahrheit ist leider: Deine veränderten Lebensumstände spielen für deinen Arbeitgeber keine Rolle, wenn es ums Gehalt geht. Für ihn zählt in erster Linie deine Leistung.

Natürlich ist eine Gehaltsverhandlung trotzdem eine Option, um deine finanzielle Lage zu verbessern. Nur solltest du deine Argumentation nicht auf den Familienzuwachs stützen, sondern auf erreichte Ziele, erweiterte Verantwortungsbereiche oder generell deinen Mehrwert für das Unternehmen.

Überleg dir also gut, wie du deine*n Vorgesetzte*n überzeugen kannst. Nimm dir ausreichend Zeit, um deine finanzielle Situation durchzurechnen und dich auf die Gehaltsverhandlung vorzubereiten. Idealerweise planst du das Gespräch frühzeitig.  Behalte im Hinterkopf, dass es nach der Geburt schwieriger sein kann, die nötige Ruhe für solche Gespräche zu finden – besonders, wenn die Nächte kurz sind. Außerdem solltest du über den richtigen Zeitpunkt und die wirtschaftliche Lage nachdenken: Wenn das Unternehmen finanziell nicht stabil ist, sind deine Aussichten auf mehr Gehalt eher gering.

Ein Sonderfall besteht natürlich, wenn Gehaltserhöhungen für Eltern in deinem Unternehmen Standard sind – wie z. B. bei Beamt*innen. Informier dich also im Vorfeld auch über den Umgang mit anderen Mitarbeiter*innen. Haben sie Gehaltserhöhungen erhalten, als sie Nachwuchs bekamen? Falls ja, dann hast auch du Anspruch darauf.

Wenn du perfekt vorbereitet in deine nächste Gehaltsverhandlung starten willst, schau doch mal in dieses Video:

Beamte haben Anspruch auf Familienzuschlag

Im öffentlichen Dienst oder als Beamte*r genießt man einige Vorteile, wenn es um die Elternschaft geht. Eine Änderung der Familiensituation kann unter bestimmten Bedingungen zu einem Familienzuschlag führen, der zusätzlich zum Gehalt gezahlt wird. Es ist sogar erforderlich, solche Änderungen in der Familiensituation bekannt zu geben. Diese Maßnahme mag wie eine Bevorzugung der Beamt*innen erscheinen, aber sie dient in Wahrheit der Sicherung der Unbestechlichkeit.

* Disclaimer: Dies ist keine rechtsverbindliche Auskunft. Die in diesem Artikel veröffentlichten Rechtsgrundlagen wurden sorgfältig zusammengestellt, erheben aber keinen Anspruch auf Aktualität, sachliche Richtigkeit oder Vollständigkeit; eine entsprechende Gewähr wird nicht übernommen. Insbesondere übernimmt The Stepstone Group Deutschland GmbH keinerlei Haftung für eventuelle Schäden oder Konsequenzen, die durch die direkte oder indirekte Nutzung der bereitgestellten Inhalte entstehen.

FAQ – Häufig gestellte Fragen

Wie viel darf man maximal verdienen, um den Kinderfreibetrag nutzen zu können?

Der Kinderfreibetrag steht allen Eltern zu. Es gibt also kein maximales Einkommen; dagegen lohnt sich der Kinderfreibetrag erst ab einem gewissen Jahresverdienst im Vergleich zum Kindergeld.

Wie beeinflusst ein Kind das Gehalt?

Arbeitnehmer*innen mit Kind können statt Kindergeld einen Kinderfreibetrag bekommen, der die Einkommenssteuerlast verringert – dadurch erhöht sich das Nettogehalt. Neben diesem allgemeinen Vorteil gibt es Berufe, bei denen Arbeitnehmer*innen mit Kindern zusätzlich zum Gehalt einen Familienzuschlag erhalten. In den meisten Jobs ist das allerdings nicht der Fall und das Bruttogehalt bleibt gleich.

Was bringt ein Kind auf der Lohnsteuerkarte?

Ein Kind wirkt sich insofern auf deine Lohnsteuerbescheinigung aus, dass du dank des sogenannten Kinderfreibetrags einen gewissen Teil deines Gehalts steuerfrei bekommst.

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