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Welche Ausbildung passt zu mir? Tipps für die Berufswahl

Tipps & Tricks zum Thema Gehalt, Karriere & Berufsleben
findest du im Stepstone Magazin
Eine junge Frau steht an einem Scheideweg und muss eine wichtige Entscheidung treffen, die jede Menge Fragen bei ihr auslöst.

Gegen Ende der Schulzeit stellt sich eine der großen Fragen des Lebens: „Was soll aus mir werden?“ Denn die Zeiten, in denen man selbstverständlich in die Fußstapfen der Eltern trat und keine Wahl hatte, sind vergangen. Doch nicht jeder weiß, welche berufliche Laufbahn er oder sie einschlagen will. Das führt bei vielen Schülerinnen und Schülern zu Unsicherheit und Orientierungslosigkeit – kein Wunder bei der Vielfalt an Möglichkeiten. Damit du keine Angst haben musst, die falsche Entscheidung zu treffen, findest du in diesem Artikel Hilfestellungen und Tipps für eine gelungene Berufswahl.

Was die Richtung vorgibt: Persönlichkeit, Hobbies, Interessen

Neues eigenhändig erschaffen, Technologien verbessern oder doch anderen helfen? Jeder hat unterschiedliche Interessen und Talente. Und so facettenreich wie die Menschen sind, ist auch die Berufswelt. Auch das zukünftige Gehalt kann ein Argument für oder gegen einen Beruf sein. Allerdings solltest du finanzielle Aspekte nicht in den Mittelpunkt deiner Entscheidung stellen. Denn wenn ein Beruf nicht deinem Charakter entspricht, ist Geld allein nicht ausreichend, um dich auf Dauer zufriedenzustellen. Deshalb solltest du dir Zeit nehmen, um den passenden Beruf für dich zu suchen.

Der erste Schritt: Mache dir die eigenen Talente, Stärken und Schwächen bewusst. Gibt es etwas, das du besonders gut kannst oder ein Schulfach, welches dir besonders lag? Hast du spezielle Fähigkeiten, um die dich andere möglicherweise sogar beneiden? Mach dir keine Sorgen falls dir nicht sofort eine Antwort einfällt – die Einschätzung des eigenen Charakters ist nur selten ein leichtes Unterfangen. Am besten suchst du das Gespräch mit Menschen aus deinem Umfeld – Eltern, Freunde oder Lehrer – und sprichst mit ihnen darüber.

Als Nächstes solltest du deine Persönlichkeit erforschen und überlegen, was dich interessiert oder begeistert und Leidenschaft in dir entfacht. Gibt es ein Thema, das dich besonders beschäftigt oder dir am Herzen liegt? Hast du eine soziale Ader und arbeitest gerne mit Menschen zusammen oder lassen neue Techniktrends dein Herz höherschlagen? Egal was dich antreibt: Der passende Beruf bietet dir die Möglichkeit, deinen Interessen nachzugehen.

Orientierungstests & Beratungsangebote

Die riesige Anzahl an Möglichkeiten, die du nach dem Schulabschluss hast, ist auf den ersten Blick überwältigend. Bei über 300 anerkannten Ausbildungsberufen, fast 600.000 freien Ausbildungsplätzen und rund 20.000 Studiengängen – darunter ungefähr 2.000 duale – kann man bei der Zukunftsplanung schnell den Überblick verlieren. Glücklicherweise gibt es diverse Wege, sich durch den Dschungel an Perspektiven zu kämpfen: Im Internet wimmelt es nur so von Orientierungstests, welche dir, nach der Beantwortung einiger Fragen, Aufschluss darüber geben, welcher Beruf zu dir passen könnte. So bietet beispielsweise die Bundesagentur für Arbeit auf ihrer Webseite unterschiedliche Tests an, die dir helfen könnten, herauszufinden, welche Tätigkeit die richtige für dich ist.

Darüber hinaus kannst du auch eine persönliche Berufsberatung in Anspruch nehmen, welche sowohl von der Arbeitsagentur als auch von verschiedenen anderen Organisationen angeboten wird. Unter Berücksichtigung deines Hintergrunds und deiner Interessen kannst du im direkten Gespräch den passenden Beruf finden und Ausbildungsmöglichkeiten sowie Alternativen erfragen. Auch im Internet findest du ein breites Informationsangebot zu verschiedenen Berufen sowie Ratgeber rund um das Thema ‚Ausbildung‘.

Von der Erfahrung anderer profitieren

Wer weiß besser über einen Job Bescheid, als jemand, der ihn selbst ausübt? Echtes Insiderwissen kann wertvoller sein als Beratungen oder offizielle Ausbildungsprospekte. Bei der Suche nach einer passenden Ausbildung solltest du deshalb versuchen, von den Erfahrungen anderer Menschen zu profitieren. So kannst du beispielsweise Informationen im persönlichen Umfeld einholen und dich mit Verwandten, Freunden oder Bekannten austauschen sowie ihnen Fragen stellen. Vielleicht findest du in deinem Netzwerk jemanden, der deinen Wunschberuf ausübt oder du stößt sogar auf neue Perspektiven.

Das World Wide Web steckt voller Möglichkeiten und Informationen zu den verschiedensten Themen. Die Internetrecherche bietet dir Zugang zu Beschreibungen und Erfahrungsberichten von Berufstätigen und Auszubildenden. Ebenso findest du hier Bewertungsplattformen, Diskussionsforen und aktuelle Nachrichten rund um das Thema Ausbildung. Achte dabei aber darauf, woher die jeweiligen Informationen stammen – eine einzelne negative Bewertung eines wütenden Ex-Azubis sollte dich nicht von deinem Wunschberuf abbringen. Darüber hinaus kannst du in sozialen Berufsnetzwerken wie XING oder LinkedIn oder auf Firmenwebsites nach Ansprechpartnern in Unternehmen suchen. Mit Glück kannst du sie direkt kontaktieren und sie um ihre Meinung und Einschätzung bitten.

Die Praxis erleben: Praktikum, Schnuppertag & Hospitation

Vorstellung und Realität liegen manchmal weit auseinander. Egal ob Archäologin, Polizist oder Zimmermann: Der reale Arbeitsalltag kann eintöniger und anstrengender sein als erwartet – und manch einer bereut vielleicht sogar seine Berufswahl. Glücklicherweise gibt es verschiedene Möglichkeiten, die Berufspraxis bereits im Voraus erleben zu können. Konkrete Einblicke in den Berufsalltag können dir dabei helfen, dich zwischen mehreren Ausbildungsoptionen zu entscheiden und böse Überraschungen nach dem Berufseinstieg zu vermeiden.

Viele Schüler mussten bereits zu Schulzeiten ein Praktikum absolvieren. Doch häufig ist zu diesem Zeitpunkt noch nicht klar, welcher Beruf später überhaupt in Frage kommen könnte. Wenn du dir also unsicher bist, ob dir ein bestimmter Beruf wirklich gefallen könnte, zögere nicht, dich für ein Praktikum oder auch nur einen Schnuppertag zu bewerben. Viele Arbeitgeber freuen sich über das Interesse und zeigen dir gerne, wie der Arbeitsalltag bei ihnen aussieht. Solch ein freiwilliges Praktikum ist nicht an Anforderungen von Schulen und Universitäten gebunden und kann deshalb in Sachen Dauer, Gehalt und Arbeitszeiten individuell ausgehandelt werden. Wenn ein Praktikum allerdings länger als drei Monate dauert, muss es bezahlt werden. Sollte ein Unternehmen oder eine Institution unter keinen Umständen ein Praktikum anbieten, besteht dennoch vielleicht die Möglichkeit, einen Probearbeitstag absolvieren zu können oder als Gast zu hospitieren.

Keine Angst vor Entscheidungen: Nichts ist in Stein gemeißelt

Wer sich für ein Studium oder einen Beruf entscheidet, muss auch dabei bleiben – das denken zumindest viele und machen sich damit unnötigen Druck. In Wahrheit besteht aber kein Grund zur Sorge: Egal wie du dich entscheidest, Pläne dürfen sich ändern. In Deutschland bricht rund jeder Dritte das Studium und jeder Vierte seine Ausbildung ab – bei manchen Berufen gibt es sogar Abbrecherquoten von über fünfzig Prozent. Es ist also völlig in Ordnung, wenn du nach Ausbildungsbeginn deine Meinung änderst und einen neuen Weg einschlagen möchtest.

Selbst nach Abschluss der Ausbildung stehen dir im Grunde alle Türen offen: So kannst du dir im Rahmen eines berufsbegleitenden Studiums, eines Lehrgangs oder einer Weiterbildung relevante Qualifikationen aneignen oder einen direkten Quereinstieg versuchen. Alternativ kannst du ein Zweitstudium, eine zweite Ausbildung oder gar eine Umschulung absolvieren.

Letztlich kannst du am besten entscheiden, welchen Weg du gehen möchtest. Nimm dir also die Zeit und nutze die Gelegenheit, in Ruhe über deinen Berufsweg nachzudenken, ohne dir allzu große Sorgen zu machen. Und im schlimmsten Fall kann auch ein Schritt nach hinten dich weit nach vorne bringen.

 

Quellen:

Statista

Bundesagentur für Arbeit

Bundesministerium für Bildung und Forschung

Deutsches Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW)

SPIEGEL