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Deloitte Deutschland: Gehalt, Karriere, Jobs und Ausbildung

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Eine Gruppe Wirtschaftsprüferinnen und Wirtschaftsprüfer tauscht sich zu Zahlen und Ergebnissen aus.

Deloitte Touche Tohmatsu Limited (DTTL), üblicherweise schlichtweg Deloitte genannt, ist eine global tätige Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft. Gemeinsam mit Ernst & Young (EY), KPMG und PricewaterhouseCoopers (PwC) sind sie in ihrem Wirtschaftszweig marktführend, weswegen diese vier Branchenriesen auch als Big Four bezeichnet werden. Mit einem jährlichen Gesamtumsatz von fast 40 Milliarden Euro und rund 330.000 Mitarbeitern weltweit rangiert die Unternehmensgruppe innerhalb dieser Big Player gar auf dem Spitzenplatz.

Die Firmenzentrale befindet sich in London, aber Deloitte ist nicht an einen Ort gebunden, sondern in allen Ecken der Welt vertreten. Zum Konzernnetzwerk gehören Mitgliedsgesellschaften in mehr als 150 Ländern, die allesamt unabhängig voneinander agieren, doch unter demselben Markennamen auftreten. Teil dieses Organisationsgeflechts ist auch Deloitte Deutschland – mit einem Jahresumsatz von mehr als 1,5 Milliarden Euro (2019/20) auch hierzulande ein echter Branchenriese.

Etwa 9.000 Beschäftigte sind in Deutschland für Deloitte aktiv. Damit spielt das Unternehmen auch auf dem Beschäftigungsmarkt eine große Rolle und ist einer der größten Arbeitgeber im Bereich der Unternehmensberatung. Zeit also, sich Deloitte Deutschland genauer anzuschauen: Welche Dienstleistungen erbringt der Konzern? Welche Ausbildungs- und Jobmöglichkeiten gibt es bei Deloitte? Und wie sieht es eigentlich mit den Gehältern aus? Mit diesen und weiteren Fragen beschäftigt sich dieser Artikel.

Zahlreiche Firmen unter einem Namen: Geschichte und Geschäftsbereiche von Deloitte

Der Ursprung des Mutterkonzerns geht bis ins Jahr 1845 zurück, als der namensgebende Gründungsvater William Welch Deloitte das Unternehmen ins Leben ruft und in London das erste Büro eröffnet. 1880 folgt dann die Expansion in die Vereinigten Staaten mit einer Niederlassung in New York City. Zur Jahrhundertwende gründet George Touche (ebenfalls in London) eine ähnliche Firma, in die 1975 der japanische Konzern Tohmatsu Awoki & Co. integriert wird. 1990 kommt es schließlich zur Fusion beider Unternehmen, kurze Zeit später wird Deloitte Touche Tohmatsu Limited (DTTL) als Name für das Unternehmensnetzwerk etabliert.

Deloitte Deutschland gibt es unter diesem Namen hingegen erst seit diesem Jahrtausend. Die deutsche Vorgeschichte beginnt 1907 mit der Gründung der Bayerischen Revisions- und Vermögens-Verwaltungs-AG in München, die später in SüdTreu umbenannt wird. Ähnlich wie beim Mutterkonzern ist auch das heutige Unternehmen ein Fusionsprodukt mehrerer Firmen. Hier ist vor allem die 1946 gegründete Dr. Wollert – Dr. Elmendorff KG zu nennen – diese schließt 1952 einen Kooperationsvertrag mit dem US-amerikanischen Unternehmen Haskins & Sells, welches kurz darauf von Deloitte geschluckt wird. 1980 erwirbt Dr. Wollert – Dr. Elmendorff KG schließlich SüdTreu; ab 2001 erfolgt der Markenauftritt zunächst unter dem Namen Deloitte & Touche, ab 2016 dann als Deloitte Deutschland GmbH.

Die Aufgabenfelder von Deloitte Deutschland sind ähnlich beschaffen wie beim Mutterkonzern, es liegt ein großer Fokus auf Unternehmensberatung und Wirtschaftsprüfung. Insgesamt werden folgende Unternehmensbereiche genannt:

  • Audit & Assurance
  • Consulting
  • Corporate Functions
  • Financial Advisory
  • Legal
  • Risk Advisory
  • Tax

Einen Sonderfall stellt die Rechtsberatung dar. Deloitte Legal wird in der internen Struktur von allen anderen Bereichen getrennt und ist somit eine eigene Organisation, für die über 2.500 Anwälte tätig sind.

In Deutschland ist Deloitte aktuell an 15 Standorten vertreten. Neben der Unternehmenszentrale in München gehören dazu: Berlin, Dresden, Düsseldorf, Frankfurt, Halle, Hamburg, Hannover, Köln, Leipzig, Magdeburg, Mannheim, Nürnberg, Stuttgart sowie Walldorf (Baden-Württemberg).

Lehre, duales Studium und Praktika: Diese Ausbildungsmöglichkeiten bietet Deloitte

Wenn es darum geht, sich eine kompetente Belegschaft aufzubauen, kann sich selbst ein prestigeträchtiger Marktführer wie Deloitte, dem regelmäßig zahlreiche Bewerbungen ins Haus flattern, nicht ausschließlich auf seine Recruiting-Abteilung verlassen. Talentierte und motivierte Schulabgänger stehen überall hoch im Kurs, zudem schätzen Arbeitgeber die Möglichkeit, diese selbst zu schulen und frühzeitig ans Unternehmen zu binden. Daher bietet auch Deloitte diverse Ausbildungsmöglichkeiten an.

Wer in einer Unternehmensberatung arbeiten möchte, muss in jedem Fall studiert haben – so denken viele, doch weit gefehlt: Zu Deloitte gehören auch Azubis, genau wie in den meisten anderen Firmen. Eine Lehre wird in folgenden Ausbildungsberufen angeboten:

Als schulische Grundvoraussetzung sollte mindestens ein guter mittlerer Abschluss mitgebracht werden. Das Modell ist für alle Lehrberufe identisch: Die Ausbildungsdauer liegt bei drei Jahren, mit einer Fachhochschulreife oder Hochschulreife verkürzt sich diese Zeit auf zweieinhalb Jahre. Jede Woche verbringen Azubis drei Tage bei Deloitte und zwei Tage in der Berufsschule.

Wer hingegen einen Hochschulabschluss anstrebt, kann die Option eines dualen Studiums wahrnehmen. Dieses kann bei Deloitte in folgenden Studiengängen absolviert werden:

Auch ein duales Studium dauert drei Jahre. Als Hochschulpartner fungieren die Duale Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) in Mannheim, Stuttgart oder Villingen-Schwenningen, die Berufsakademie Sachsen (BA Sachsen) in Dresden oder Leipzig, die Hamburg School of Business Administration (HSBA) sowie die Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin (HWR).

Den Auszubildenden und dual Studierenden bietet Deloitte zusätzlich noch Schulungen und Weiterbildungen, zum Beispiel in den Bereichen Kommunikation, Präsentation oder Englisch. Zum Programm gehört auch ein Prüfungsvorbereitungskurs. Ebenso wird mit moderner Ausrüstung geworben; ein Laptop wird gratis zur Verfügung gestellt und darf auch privat genutzt werden. Hinzu kommt das sogenannte Summer Practice Programm, bei dem Auslandserfahrungen gesammelt werden können. Bei zufriedenstellenden Leistungen und Noten garantiert Deloitte eine spätere Übernahme. Verlockend ist für viele Studierende zudem die Möglichkeit eines anschließenden berufsbegleitenden Masterstudiums.

Zur Vergütung der Auszubildenden und dual Studierenden macht das Unternehmen keine Angaben, gemäß diverser Onlineportale dürfte diese für Azubis je nach Lehrjahr bei monatlich etwa 800 bis 1.100 Euro liegen; dual Studierende verdienen etwa 100 bis 200 Euro pro Monat mehr. Im Branchenvergleich muss sich Deloitte hier vor niemandem verstecken, entsprechend hoch ist der Zulauf jedes Jahr. Bewerber müssen ein mehrstufiges Einstellungsverfahren durchlaufen: Nach der Einsendung der Bewerbungsunterlagen und einem Online-Test stehen für Azubis zunächst ein Telefoninterview und anschließend ein persönliches Vorstellungsgespräch auf dem Programm. Dual Studierende werden hingegen nach den ersten zwei Schritten zu einem Auswahltag eingeladen.

Es besteht zudem die Möglichkeit, ohne Festanstellung in das Unternehmen hineinzuschnuppern, Studierende können sich bei Deloitte um ein Praktikum bemühen. Dieses dauert dann zwischen drei und sechs Monaten, als Vergütung gibt es um die 1.500 Euro monatlich. Wer noch die Schulbank drückt, für den steht ein unbezahltes Schülerpraktikum offen, hierfür sollten mindestens zwei Wochen eingeplant werden.

Jobs und Gehälter bei Deloitte

Dank des vielfältigen Dienstleistungsportfolios arbeiten bei Deloitte Menschen aus ganz unterschiedlichen Berufsgruppen zusammen. Neben der klassischen Wirtschaftsprüfung oder Unternehmensberatung gehören hierzu vor allem die Bereiche IT und Recht.

Im Folgenden ein beispielhafter Überblick über verschiedene Berufe bei Deloitte und die dazugehörigen Bruttojahresgehälter, die im Schnitt erwartet werden können:

Je höher Beschäftigte auf der Karriereleiter klettern, desto höher sind dann auch die Gehälter. Deloitte verfolgt ein für Unternehmensberatungen übliches Karrieremodell, welches aufsteigend in folgende Stufen unterteilt ist: Professional/Business Analyst/Consultant – Senior/Senior Consultant – Manager – Senior Manager – Director – Partner. Während Professionals (ca. 49.000 Euro) und Consultants (ca. 55.800 Euro) noch mit einem vergleichsweise geringen Einstiegsgehalt beginnen, winkt mit einer Beförderung zum Senior Consultant (ca. 66.900 Euro) bereits eine deutliche Gehaltserhöhung. Noch weit lukrativer ist die Bezahlung für Manager (ca. 92.500 Euro), Senior Manager (ca. 124.700 Euro) und Directors (ca. 147.700 Euro). Wer ganz oben angekommen ist, den erwartet als Partner in der Regel ein Jahresgehalt jenseits der 250.000 Euro.

Ab der Manager-Ebene haben Beschäftigte Zugang zu Weiterbildungsprogrammen der Deloitte University. Damit bezeichnet der Konzern sein firmeninternes, international ausgerichtetes Lernangebot. Schulungen finden sowohl online als auch an eigens geschaffenen Standorten in Frankreich, Belgien, Indien oder den USA statt. Zu den weiteren Benefits gehören unter anderem Kinderbetreuung, Gesundheitstage und Angebote zur Altersvorsorge.

Offene Stellen bei Deloitte

Bruttogehalt:
Durchschnittliches Bruttogehalt bei 40 Wochenstunden

Anspruchsvolle Aufgaben und Arbeitszeiten: Wie beurteilen Deloitte-Beschäftigte ihren Job?

Als Platzhirsch in einer der bestbezahlten Branchen erfreut sich Deloitte bei Bewerbern und Beschäftigten eines exzellenten Rufs. In der weltweit durchgeführten Universum Studie wurde der Konzern zu den fünf attraktivsten Arbeitgebern überhaupt gewählt. Die anderen vier: Google, Apple, Microsoft und Amazon – Deloitte befindet sich hier also in illustrer Gesellschaft. Auch national wurde das Unternehmen mehrfach als Arbeitgeber ausgezeichnet: Das Wirtschaftsmagazin Capital zählte Deloitte 2020 etwa zu den besten Ausbildern deutschlandweit, während das Bewertungsportal Kununu Deloitte auf Basis von Mitarbeiterratings als „Top Company“ bezeichnet. Lediglich sechs Prozent aller Unternehmen erhalten dieses Prädikat.

Auf Onlineportalen für Arbeitgeberbewertungen zeigt sich daher wenig überraschend ein größtenteils positives Echo. Hervorgehoben werden vor allem abwechslungsreiche und fordernde Aufgaben, die sowohl spannend als auch mit persönlichem Lernzuwachs verbunden sind. Lobend vermerkt wird vielfach auch die vorzügliche Mitarbeiterkommunikation von Seiten der Führungsebene; nicht nur deshalb empfinden die meisten das Betriebsklima als anregend und angenehm. Hier spielen auch exzellente Arbeitsausstattung sowie allumfassende Digitalisierung eine Rolle. Deloitte hat sich zudem das Thema Diversity groß auf die Fahnen geschrieben, beispielsweise mit dem Inklusionsprogramm Women @ Deloitte, denn Wirtschaftsprüfung ist immer noch eine Männerdomäne. Solche Anstrengungen werden von der Belegschaft positiv wahrgenommen.

Allgemein bemängelt werden hingegen im Vergleich zur Konkurrenz niedrige Löhne. Problematisch ist auch das Thema der Work-Life-Balance. Zwar wirbt Deloitte mit einem Jahresarbeitszeitmodell und Überstundenabbau in Form von Freistellungszeiten oder Geldausgleich. Hier zeigt sich allerdings bereits das Dilemma, denn bei Deloitte sind Überstunden alles andere als eine Seltenheit – wie in weiten Teilen der Unternehmensberatung. Hier gibt es also noch durchaus Verbesserungsbedarf, das lässt sich allerdings über jedes Mitglied der Big Four sagen. Deloitte nimmt branchenweit nicht ohne Grund die absolute Spitzenposition ein: Exzellenz wird als selbstverständlich erachtet, dementsprechend hoch ist der Leistungsdruck.

Das dürfte Bewerbern durchaus bekannt sein, die meisten entscheiden sich dennoch für einen Job bei Deloitte, denn dieser geht schließlich mit hohem Prestige einher. Dank des großen Renommees und der Vormachtstellung auf dem Markt wenden sich zahlreiche Großkonzerne aus aller Welt als Kunden an Deloitte, interessante und international ausgerichtete Projekte sind da nahezu garantiert. Wer sich einmal dazu entschließt, das Unternehmen zu verlassen, dürfte keine Schwierigkeiten haben, einen neuen attraktiven Job zu finden. Deloitte akzeptiert nur die allerbesten Bewerber, allein der Unternehmensname im Lebenslauf ist oftmals Qualitätssiegel genug. Ohnehin ist die gesamte Branche zwar von großem Zeitaufwand geprägt, dafür besitzt sie jedoch auch ein höheres Gehaltsniveau als andere Wirtschaftszweige – da fällt die im Branchenvergleich mäßige Bezahlung bei Deloitte für viele nicht nennenswert ins Gewicht. Inwiefern all das für lange Arbeitszeiten entschädigt, muss jeder Mensch individuell für sich selbst entscheiden.

 

Quellen:

Deloitte Deutschland

Deloitte Touche Tohmatsu Limited

Glassdoor

Kununu

 

Autor: Michel Vo