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Arbeiten bei BASF: Gehalt, Karriere und Co.

Tipps & Tricks zum Thema Gehalt, Karriere & Berufsleben
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Älterer Mann arbeitet im Labor

Die BASF, die Badische Anilin- & Sodafabrik, hat im Jahr 2018 rund 62 Milliarden Euro umgesetzt und ist damit in Sachen Umsatz der größte Chemiekonzern der Welt. Sie beschäftigt 54.000 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sowie 2.892 Auszubildende allein in Deutschland – das macht die Ludwigshafener zu einem großen und nachgefragten Arbeitgeber. Welche Jobs das Unternehmen bietet und was man bei BASF verdienen kann, zeigen wir in diesem Artikel.

Ein Blick auf die Badische Anilin- & Sodafabrik

1865 gegründet waren die ersten Geschäftsfelder der Badischen Anilin- & Sodafabrik Farbstoffe, einschließlich der Herstellung der benötigten anorganischen Chemikalien, und Düngemittel. 1925 schloss sich die BASF, um konkurrenzfähig zu bleiben, mit acht weiteren deutschen Chemie- und Pharmaunternehmen, darunter Bayer und Agfa, zur Interessengemeinschaft Farbenindustrie AG zusammen. Die Interessengemeinschaft wurde bekannt als I.G. Farben und blieb auch in der NS-Zeit bestehen. Nach Kriegsbeginn 1939 wurden Stickstoff, Benzin und Gummi für die Kriegswirtschaft durch Betriebe der I.G. Farben produziert, wobei diese Zwangs- und Fremdarbeiter sowie KZ-Häftlinge ausbeuteten. Ca. 45.000 Menschen fielen der Arbeit in Industriebetrieben der I.G. Farben zum Opfer.

Zur Entschädigung von Opfern des nationalsozialistischen Regimes gründete die BASF erst im Jahr 2000 gemeinsam mit weiteren Unternehmen die Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft. Die Auszahlung humanitärer Ausgleichsleistungen an ehemalige Zwangsarbeiter und andere Opfer des nationalsozialistischen Unrechts waren das zentrale Gründungsmotiv. Die BASF beteiligte sich mit 70 Millionen Euro und bekannte sich in diesem Zuge – spät – zu ihrer moralischen und historischen Verantwortung.

Fast sieben Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs erfolgte die Neugründung der Badischen Anilin- & Sodafabrik Aktiengesellschaft. Langjährige Verhandlungen um die Entflechtung der I.G. Farben waren vorangegangen, ebenso wie die erstmalige Produktion eines innovativen Kunststoffs: Styropor.

Viele Innovationen und Entwicklungen später sind seit dem 1. Januar 2019 die Aktivitäten der zwölf Unternehmensbereiche der BASF in den sechs Segmenten Chemicals (Petrochemicals und Intermediates), Agricultural Solutions, Industrial Solutions (Dispersions & Pigments und Performance Chemicals), Surface Technologies (Catalysts, Coatings und Construction Chemicals), Materials (Performance Materials und Monomers) sowie Nutrition & Care (Care Chemicals und Nutrition & Health) organisiert. Damit entwickelt und produziert BASF unter anderem Basischemikalien, anorganische Grundprodukte sowie Inhalts- und Zusatzstoffe für industrielle Anwendungen (wie Harze, Pigmente, Antioxidantien und Additive). Dazu kommen für die Automobil- und die chemische Industrie Lacke, Katalysatoren, Rostschutzmittel und Batteriematerialien und in der Landwirtschaft biologische Pflanzenschutzmittel, Saatgut und Produkte zur Behandlung von Saatgut, Herbizide, Insektizide und Fungizide. Weniger bekannt ist, dass die BASF einer der führenden Anbieter von Inhaltsstoffen für Konsumgüter in den Bereichen Reinigungsmittel, Ernährung und Körperpflege ist. Hier gehören Nahrungs- und Futtermittelhersteller, die Wasch-, Reinigungsmittel-, Kosmetik- sowie die Pharmaindustrie zu ihren Kunden.

Frauenanteile und Altersstruktur beim Chemieriesen

Führungspositionen mit disziplinarischer Verantwortung weltweit auf 22–24 Prozent zu heben. Ende 2018 waren bereits 21,7 Prozent der insgesamt 9.648 Führungskräfte Frauen; damit ist das Unternehmen auf einem guten Weg, das selbstgesteckte Ziel zu erreichen. Inwieweit die Höhe des Ziels wirklich ambitioniert ist, ist eine andere Frage. Im vergangenen Jahr stellte die BASF weltweit 10.125 neue Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen ein. 5.182 davon, also mehr als die Hälfte, in Europa. Nur 28,9 Prozent der Neueinstellungen in Europa waren Frauen, prozentual weniger als in allen anderen Regionen. Durchschnittlich lag der Frauenanteil bei Neueinstellungen 2018 bei 30 Prozent. In Südamerika, Afrika und dem Nahen Osten ist der Frauenanteil mit 36,8 Prozent der höchste. Dies könnte Vorbild für die weiteren Regionen und auch für Führungspositionen sein.

Die Altersstruktur des Unternehmens sah am Ende des letzten Jahres wie folgt aus: 7 Prozent der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen waren 25 Jahre alt oder jünger, ca. 34 Prozent waren 26 bis 39 Jahre alt, fast 40 Prozent waren 40 bis 54 Jahre alt und immerhin noch fast 19 Prozent waren 55 Jahre und älter. Damit ist der größte Anteil der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in einem Alter zwischen 26 und 54 Jahren.

Ausbildung und Jobs bei BASF

Ende Dezember des letzten Jahres bildete die BASF-Gruppe nach eigenen Angaben in 15 Ländern 3.174 Menschen in 50 verschiedenen Berufen aus. Deutschland ist ein zentraler Standort, auch wenn es um die Ausbildung von Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen geht. Hier werden in verschiedenen Bereichen jedes Jahr zahlreiche Ausbildungsplätze angeboten und besetzt. Wer sich bewerben möchte, muss allerdings langfristig planen. Der Auswahlprozess beginnt nämlich schon fast 1,5 Jahre vor Ausbildungsantritt. Die nachfolgende Auflistung zeigt, in welchen Berufen BASF unter anderem ausbildet.

Ausbildungsberufe im Bereich Produktion & Technik

Ausbildungsberufe im Bereich Naturwissenschaften

Ausbildungsberufe im kaufmännischen und IT-Bereich

Sonstige Ausbildungsberufe bei BASF

Studium bei der BASF

Ein duales Studium ist eine gängige Möglichkeit, bei der BASF einzusteigen. Mehr als 15 duale Studiengänge bietet das Unternehmen allein in Deutschland an. Darunter betriebswirtschaftliche, ingenieurwissenschaftliche und IT-Studiengänge. Zum Bachelor of Arts kann zum Beispiel ein duales Studium in den Bereichen Betriebswirt VWA, Business Administration oder Business Administration and Information Technology führen. Wer einen Bachelor of Engineering oder Bachelor of Science anstrebt, hat bei BASF mehr Auswahlmöglichkeiten.

Bachelor of Engineering

  • Chemietechnologie
  • Elektrotechnik/Automation
  • Kooperatives Ingenieurstudium Elektrotechnik – Schwerpunkt Automatisierungstechnik
  • Kooperatives Ingenieurstudium Maschinenbau – Schwerpunkt Verfahrenstechnik
  • Maschinenbau
  • Mechatronik
  • Versorgungs- und Gebäudetechnik
  • Wirtschaftsingenieurwesen

Bachelor of Science

  • Angewandte Informatik
  • Chemieingenieurwesen Farbe und Lack
  • International Business Administration and Information Technology
  • International Business Administration

Trainee-Programme bei der BASF

Ist das Studium abgeschlossen und man will beruflich durchstarten, sind Trainee-Programme sowohl bei Berufseinsteigern als auch bei Arbeitgebern eine beliebte Möglichkeit, den Karrierestart zu gestalten. Sozial-, Geistes-, Medien- und Kommunikationswissenschaftler bildet BASF hingegen im Rahmen eines Volontariats „on the Job“ in den Bereichen Public Relations und Kommunikation mit den Schwerpunkten Unternehmenskommunikation, Marktkommunikation und Advocacy aus. Die Liste der möglichen Trainee-Programme im wirtschaftlichen und naturwissenschaftlichen Bereich ist deutlich länger.

Trainee-Programme für Wirtschaftswissenschaftler

  • International Business Leader Program
  • Finance, Controlling & Audit
  • Human Resources HR Business Partner
  • Human Resources Compensation & Benefits
  • Procurement & IT
  • Procurement & Supply Chain
  • Logistics Operations
  • Finance & Controlling
  • Human Resources
  • Procurement
  • Supply Chain

Trainee-Programme für Ingenieure und Naturwissenschaftler

  • Chemistry
  • Engineering & Maintenance
  • Engineering & Technology
  • Procurement & Supply Chain
  • Produktion & Digitalisierung
  • Real Estate & Civil Engineering
  • Logistics Operations
  • Technical Management
  • Umwelt & Sicherheit

Trainee-Programme für ITler

  • Procurement & IT
  • Information Management

Was verdient man bei BASF?

Gehaltszahlen sind immer spannend. Besonders, wenn der Arbeitgeber einer der Riesen in seinem Metier ist. Nachfolgend haben wir ausgewählte Brutto-Jahresgehälter bei BASF zusammengetragen. Wie bei vielen anderen Unternehmen und in vielen weiteren Branchen muss selbstverständlich berücksichtigt werden, dass unter anderem Aspekte wie Berufserfahrung oder Betriebszugehörigkeit Einfluss auf die Höhe der einzelnen Gehälter haben.

  • Praktikant/-in: 9.000–19.000 €
  • Manager/-in : 63.000–120.000 €
  • Senior Manager/-in : 104.000–141.000 €
  • Controller/-in : 35.000–69.000 €
  • Director : 97.000–142.000 €
  • Global-Marketing-Manager/-in: 93.000–108.000 €
  • Senior Consultant : 65.000–82.000 €
  • Junior Asset-Manager/-in : 67.000–87.000 €

Ingenieurs- und Laborberufe

Projektmanagement

  • Projektmanager/-in, Projektleiter/-in : 61.000–93.000 €
  • Senior Projektmanager/-in: 86.000–104.000 €
  • Projektleiter/-in Executive Projects: 99.000–108.000 €
  • Teamleiter/-in : 57.000–105.000 €

Produkt, Data und Kundenbeziehungen

Durchschnittliches Bruttogehalt bei 40 Wochenstunden

BASF – beliebter Arbeitgeber, nicht frei von Kritik

BASF bietet nicht nur für nahezu alle Karrierelevel Jobs und Einstiegsmöglichkeiten, auch die Gehälter sind durchaus beachtenswert. Bestätigt wird die Attraktivität des Arbeitgebers BASF auch durch die Tatsache, dass das Chemie-Unternehmen 2018 von den Young Professionals im Trendence Ranking der attraktivsten Arbeitgeber aller Branchen auf Platz 10 gewählt wurde. In der relevanten Branche Chemie und Pharma landete es sogar auf Platz 1.

Auf der anderen Seite steht der Pharmariese auch immer wieder in der Kritik. Ein wesentlicher Kritikpunkt ist die Tatsache, dass BASF die größte Anzahl von Patenten auf in Ozeanen gefundenen Genen hält – mit 47 Prozent fast die Hälfte. Gene patentieren zu lassen ist nicht nur in Deutschland, sondern weltweit stark umstritten. BASF tut dies seit Jahren und steht dafür am öffentlichen Pranger. Auch für die Tierversuche, die das Unternehmen immer wieder zur Erprobung entwickelter Chemikalien und Stoffe durchführt, sowie für Umweltverschmutzungen muss sich der Konzern aus Ludwigshafen am Rhein immer wieder starker Kritik stellen.

Ob die, gerade von den Young Professionals, sehr gut bewerteten Konditionen und Arbeitsbedingungen bei BASF die zahlreichen Kritikpunkte ausstechen können, muss jeder selbst für sich beantworten.

Quellen:

BASF
Glassdoor
Hayes P. (1996) Die IG Farben und die Zwangsarbeit von KZ-Häftlingen im Werk Auschwitz
The-Scientist.com
Trendence