Eine Frau auf einem Weihnachtsmarkt isst einen Liebesapfel
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Der Ursprung unserer WeihnachtsmärkteSaisongeschäft WintermarktDiese Jobs gibt es auf dem WeihnachtsmarktAls Weihnachtsmann arbeitenEin eigener Stand auf dem WeihnachtsmarktWie attraktiv ist die Arbeit auf dem Weihnachtsmarkt?

Der Geruch von Punsch und Bratwürstchen, ein Lichterschauspiel an jeder Ecke und zur stimmungsvollen Musik noch eine dampfende Tasse Glühwein in der Hand – ob Wintermarkt, Christkindlesmarkt, Advents- oder Weihnachtsmarkt, die traditionelle vorweihnachtliche Veranstaltung ist ein allseits beliebtes Schauspiel. Deutschlandweit finden jährlich mehr als 2.500 Weihnachtsmärkte statt. Hinzu kommen unzählige kleinere Veranstaltungen von Vereinen oder Privatleuten. Neben Kunsthandwerk und Köstlichkeiten bietet der Weihnachtsmarkt aber noch etwas ganz anderes: Arbeitsplätze! Wie lukrativ ist die Beschäftigung auf einem Adventsmarkt? Wie gestaltet sich die vorweihnachtliche Arbeitswelt? Und welche typischen Weihnachtsmarkt-Jobs gibt es?

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Der Ursprung unserer WeihnachtsmärkteSaisongeschäft WintermarktDiese Jobs gibt es auf dem WeihnachtsmarktAls Weihnachtsmann arbeitenEin eigener Stand auf dem WeihnachtsmarktWie attraktiv ist die Arbeit auf dem Weihnachtsmarkt?

Ihr Kinderlein, kommet: Der Ursprung unserer Weihnachtsmärkte

So christlich der Weihnachtsmarkt auch klingen mag, entstand er nicht aus kirchlicher Tradition heraus, sondern diente den Menschen bereits im Mittelalter als Vorbereitung für den Winter. Der Markt bot die Gelegenheit, Vorräte und Utensilien für die bevorstehenden kalten Monate zu besorgen. Berichte über den Bautzener Wenzelsmarkt oder den Dresdner Striezelmarkt gehen bis ins Jahr 1384 zurück. Was im 14. Jahrhundert begann, etablierte sich später ausgehend von der Oberschicht immer mehr zu einer Vergnügungsveranstaltung. Bald präsentierten auch Handwerker und Spielzeugmacher ihre Ware. Zwischen Zinnfiguren, Schmuck, Kerzen und Körben sorgten Kost und Musik für eine gemütliche Atmosphäre. Auch Krippen fanden ihren Platz und sind bis heute auf vielen Christmärkten zu finden.

Die Industrialisierung und damit einhergehende moderne Einkaufsmöglichkeiten trennten den Wintermarkt endgültig von seinem ursprünglichen Versorgungszweck. Bis heute ist der Weihnachtsmarkt neben den vielen Imbissbuden von kunsthandwerklichen Ständen geprägt, welche die märchenhafte Stimmung am Leben erhalten. Zu Deutschlands bekanntesten Weihnachtsmärkten zählen der Nürnberger Christkindlesmarkt, der historische Weihnachtsmarkt in Leipzig, der Stuttgarter Weihnachtsmarkt sowie der Münchner Christkindlmarkt.

Saisongeschäft Wintermarkt: Das bietet die vorweihnachtliche Arbeitswelt

Bereits in den Herbstmonaten werden jedes Jahr unzählige Stellenausschreibungen veröffentlicht, in denen saisonale Arbeitskräfte für den Weihnachtsmarkt gesucht werden. Von Aufbauhilfe über Verkaufstätigkeiten bis hin zum gastronomischen Service – nahezu jeder Stand benötigt Unterstützung in der Spitzenverkaufszeit.

Die meisten Anstellungen basieren daher auf einer kurzfristigen Beschäftigung, für welche besondere Regelungen gelten. So darf die Tätigkeit nicht die einzige berufsmäßige Aktivität sein. Die einzustellende Person kann also entweder Schüler*innen, Studierende, Auszubildende oder Rentner*innen sein oder muss andernfalls über eine reguläre Berufstätigkeit verfügen, mit welcher sie ihren Lebensunterhalt bestreitet. In einem solchen Fall ist die saisonale Arbeit versicherungs- sowie beitragsfrei, es besteht also keine Sozialversicherungspflicht und es fallen keine Abgaben auf Arbeitnehmer- sowie Arbeitgeberseite an. Der gesetzliche Mindestlohn ist dabei trotzdem einzuhalten. Außerdem müssen Arbeitgeber über eine zusätzliche Aushilfstätigkeit bzw. einen Nebenjob ihrer Mitarbeitenden in Kenntnis gesetzt werden. Zu beachten ist, dass die Gesamtarbeitszeit beider Berufstätigkeiten hierbei 48 Wochenstunden nicht überschreiten darf.

Ähnlich verhält es sich bei einem Minijob: Geringfügig Beschäftigte dürfen ihren monatlichen Maximalverdienst von 520 Euro nicht überschreiten, es sei denn, dieser wird gehaltstechnisch über den Zeitraum eines Jahres entsprechend ausgeglichen. Da es sich bei der Arbeit auf dem Weihnachtsmarkt um eine Saisonbeschäftigung handelt, ist diese Voraussetzung in der Regel gegeben.

Beide Beschäftigungsmöglichkeiten bieten also besonders Studierenden eine optimale Möglichkeit, sich im weihnachtlichen Trubel etwas dazuzuverdienen. Des Weiteren werden auch Stellenangebote in Vollzeit, Teilzeit oder in Form eines Werkstudentenjobs ausgeschrieben.

An dieser Stelle ist zu ergänzen, dass die Unterstützung durch Saisonarbeitskräfte für die Vorweihnachtszeit natürlich nicht nur auf Weihnachtsmärkten benötigt wird. Auch Paketdienstleister, Geschäfte des Einzelhandels und das Hotel- und Gaststättengewerbe erfahren einen regelrechten Boom, welchen sie nur dank zusätzlicher Arbeitskräfte bewältigen können. Unabhängig vom Verdienst dürfen kurzfristig Beschäftigte in einer maximalen Zeitspanne von drei Monaten fünf Wochentage arbeiten, bei weniger Arbeitszeit muss die Grenze von 70 Arbeitstagen in der Gesamtheit eingehalten werden.

Diese Jobs und Tätigkeiten gibt es auf dem Weihnachtsmarkt

Auf dem Weihnachtsmarkt anfallende Aufgaben variieren von Stand zu Stand. In Geschäften des Kunsthandwerks müssen Produkte wie Holzarbeiten, Kerzen oder weihnachtliche Dekoartikel in Szene gesetzt und promotet, Kundschaft beraten sowie Geschenke verpackt werden. Aushilfen für den Verkauf werden in der Regel vor Tätigkeitsbeginn in die individuellen Waren und Funktionen eingewiesen. Typische Anforderungen an Angestellte im Service sind Thekenbedienung, Abkassieren und Kellnern sowie das Zubereiten von Mahlzeiten und Getränken wie Dampfnudeln, Crêpes, Maronen und Schmalzgebäck oder dem obligatorischen Glühwein, Feuerzangenbowle, Kinderpunsch und heißer Schokolade.

Ein Christbaum darf bei den allermeisten Familien nicht fehlen, weshalb häufig Tannenhöfe einen Stand auf dem Wintermarkt betreiben. Für die Arbeit als Weihnachtsbaumverkäufer ist neben Verkaufstalent auch körperliche Fitness gefragt, denn die Tannen werden für den Transport durch einen Trichter mit Verpackungsnetz gezogen und meist noch am Stamm angespitzt. Üblich ist die Arbeit in Schichten, die oft bis in die Abendstunden gehen. Die meisten Aushilfen sind dabei ab November zwischen zwei und sieben Tage die Woche beschäftigt.

Aufgrund der Arbeitsverhältnisse erfolgt die Bezahlung in der Regel nach Stundenlohn. Berufliche Einsatzmöglichkeiten auf dem Weihnachtsmarkt und der entsprechende Stundenlohn sind zum Beispiel:

  • Aufbauhelfer/-in: ca. 12-14 €
  • Glühweinverkäufer/-in: ca. 12-14 €
  • Kassierer/-in Fahrgeschäft: ca. 12 €
  • Servicekraft Gastronomie: ca. 12 €
  • Tannenbaumverkäufer/-in: ca. 12-14 €
  • Verkäufer/-in im Einzelhandel: ca. 12-14 €
Eine Person auf dem Weihnachtsmark schneidet Flammenkuchen
Vom Glühweinstand bis zur Bratwurstbude: Der gastronomische Bereich auf dem Weihnachtsmarkt verspricht lukrative Jobmöglichkeiten. © nokonoko/EyeEm

Den Weihnachtsmann gibt es wirklich …

Süßigkeiten verteilen, Weihnachtslieder singen und Kinder an Heiligabend mit Geschenken beglücken: Weihnachtsmänner, Nikoläuse und Weihnachtsengel gehören zu den lukrativsten Jobs in der Weihnachtszeit. Die Bezahlung erfolgt dabei in der Regel über eine Pauschale, welche abhängig vom Aufwand der Vorbereitungen, des Ortes und der Zeit bis zu 500 Euro betragen kann. Zu unterscheiden ist angestelltes Weihnachtspersonal, wobei die Aufträge sowie das Kostüm für gewöhnlich vom Dienstleister vermittelt werden, von selbstständigen Weihnachtsmännern. Diese können zwar einen höheren Betrag verlangen, müssen allerdings auch selbst für Verkleidung und Fahrtkosten aufkommen. Nicht zu vergessen ist die vorherige Absprache mit der Kundschaft, welche in jedem Fall eine kreative Leistung und ein überzeugendes Auftreten erwartet. Abschließend sollte berücksichtigt werden, dass die Verdienstmöglichkeit als Weihnachtsmann für gewöhnlich nur für Männer infrage kommt.

Ein eigener Stand auf dem Weihnachtsmarkt

Wer seine eigene Weihnachtsmarkthütte eröffnen will, sollte ein Reisegewerbe anmelden und sich als Bescheinigung eine zugehörige Gewerbekarte einholen. Hauptberuflich Selbstständige benötigen außerdem einen Gewerbeschein, diese Notwendigkeit entfällt bei vielen kleiner aufgestellten Ausstellern.

Der Besitz bzw. die Anmietung einer Weihnachtsmarktbude ist allerdings auch mit viel Aufwand und hohen Investitionskosten verbunden. Um einen Imbiss- oder Getränkestand betreiben zu können, wird der Nachweis einer Belehrung im Infektionsschutz durch das Gesundheitsamt gefordert, der Ausschank von Alkohol setzt eine Genehmigung durch das Ordnungsamt voraus. Sogar das Abspielen einer Weihnachtsplaylist ist kostenpflichtig und muss frühzeitig angemeldet werden, sofern urheberrechtlich geschützte Songs darin enthalten sind.

Damit nicht genug: So müssen Aussteller für Standpacht und Stromkosten aufkommen, wobei Gebühren in Höhe von mehreren Hundert Euro eher Regel als Ausnahme sind. Davon abgesehen müssen sich Standbesitzer um die Lagerung ihrer Ware, Müllentsorgung und natürlich eine optisch ansprechende Präsentation der Produkte und Dienstleistungen kümmern. In den meisten Fällen sind die Kapazitäten der vorhandenen Stellplätze durch die Veranstalter begrenzt. Um sich einen Stand zu sichern, müssen die Aussteller*innen für gewöhnlich im Voraus eine aussagekräftige Bewerbung abliefern.

Natürlich können trotz dieser Umstände mit einem Weihnachtsmarktstand Gewinn erzielt, Kundenverbindungen gestärkt und Kontakte ausgebaut werden. Die Einnahmen sind von weiteren Faktoren abhängig wie etwa der Attraktivität der Produkte, dem konkreten Standort der Bude, Besucherzahlen sowie Verkaufskünsten, weshalb hier keine Pauschale festgelegt werden kann.

Wie attraktiv ist die Arbeit auf dem Weihnachtsmarkt?

So besinnlich ein Spaziergang über den Wintermarkt auch sein mag, auf der anderen Seite des Standes herrscht häufig ein ganz anderes Klima. Auf gut besuchten Weihnachtsmärkten ist eine Beschäftigung oft sehr stressig, besonders im gastronomischen Service herrscht hier Massenabfertigung. Umso wichtiger sind eine gute Organisation, zuverlässige Mitarbeiter*innen und Teamarbeit. Vorerfahrung in der Gastronomie ist deshalb von Vorteil.

Durch die Schichtarbeit ist die Tätigkeit gut mit dem Studium oder Beruf vereinbar und auch Zuschläge an Wochenenden kommen vor. Nicht zu vergessen ist das Trinkgeld, welches in Anbetracht der wohlwollenden Stimmung der Weihnachtszeit oder auch des Glühweinverkaufs durchaus eine vielversprechende Einnahmequelle bildet.

Ebenfalls sollte die Tatsache berücksichtigt werden, dass die Saison vielerorts ungemütliche Wetterbedingungen mit sich bringt. Zwar sind viele der Stände beheizt, dennoch bieten die fensterlosen Hütten nicht viel Schutz vor Frost und Kälte. Vor allem, wenn der Beruf gleichzeitig mit einer körperlich anstrengenden Tätigkeit verbunden ist, kann die Freude an der Arbeit auf dem Weihnachtsmarkt manch einem vergehen. Wer allerdings in der richtigen Stimmung ist, dem können auch diese wenigen Nachteile nichts anhaben und das Arbeiten auf dem Weihnachtsmarkt eine Menge Spaß bereiten.

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