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So hoch sind die Gehälter und Pensionen griechischer Beamter

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Griechenland-Flagge mit Gürtel

Aufgrund des Sparprogramms der Regierung wurden rund 83.000 Stellen im öffentlichen Dienst gestrichen oder zusammengefasst. Die tausend Verwaltungseinheiten schrumpften auf dreihundert und in sämtlichen Abteilungen wurden nicht nur Stellen reduziert, sondern auch das Gehalt und das Arbeitsmaterial. So hat Griechenland einige Beamte, die nun über zu viel Arbeit und zu wenig Gehalt klagen. Allerdings hat das Land zuletzt auch ca. 11% des Bruttosozialproduktes für die Löhne und Pensionen seiner Beamten ausgegeben (im Vergleich Deutschland: sieben Prozent).

Beamte in Griechenland – wenig Lohn, unsicherer Arbeitsplatz

Der Verwaltungsapparat Griechenlands war mehr als riesig. So gab es bis zum Zeitpunkt des Sparprogramms über 300 Finanzämter. Mittlerweile ist die Zahl der Finanzämter auf rund 120 reduziert worden. Auch in anderen Ämtern wurde gespart und die Zahl der Stellen reduziert. Beamte in Deutschland müssen sich nicht um ihren Arbeitsplatz sorgen und sind in der Regel mit ihrem Gehalt zufrieden. In Griechenland sieht das etwas anders aus. Der Arbeitsplatz vieler Beamten ist nicht sicher, denn es gibt oftmals lediglich befristete Arbeitsverträge, die nach einem Jahr verlängert werden.

  • Das Gehalt einer 40-jährigen Beamtin bei den Behörden mit drei Kindern beträgt zirka 1.300 Euro netto, wobei das Kindergeld schon eingerechnet ist.
  • Grundschullehrer mit einer 10-jährigen Dienstzeit verdienen ca. 900 Euro netto im Monat. Das sah vor 2009 noch anders aus, da arbeiteten die Berufsangehörigen noch für ein ca. 1.500 Euro Nettogehalt. Zulagen für Weiterbildung wurden gestrichen.
  • Auch Polizeibeamte trifft es hart - je nach Dienstgrad ist ihr Einkommen um bis zu 45 Prozent geschrumpft. Das Grundgehalt beträgt noch 685 Euro netto im Monat, weitere Kürzungen nicht ausgeschlossen. Die Zulage von 2,93 Euro pro Stunde für Nachtarbeit wird bis Ende des Jahres erstmal nicht mehr ausbezahlt.

Ähnlich wie in Deutschland gehen Griechen mit ca. 61,5 Jahren durchschnittlich in den Ruhestand. Doch haben sie im Hinblick auf die Rente bzw. auf die Pensionen einige Vorteile. Das gesetzliche Renteneintrittsalter liegt für griechische Arbeitnehmer bei 65 Jahren, in Deutschland sind es zwei Jahre mehr. Außerdem beträgt ihr Rentenanspruch rund 82 Prozent des Durchschnittseinkommens, während es in Deutschland nur 40 Prozent sind.

Schlechte Arbeitsbedingungen für weiterbeschäftigte Beamte

Das Sparprogramm im Land macht es den Beamten schwer, vernünftig zu arbeiten, denn auch am Arbeitsmaterial wird gespart. Zum Beispiel ist nicht genug Papier vorhanden, sodass genau überlegt werden muss, was ausgedruckt werden soll. Auch mit Stiften, Formularen, Druckerpatronen und ähnlichem sieht es nicht besser aus.
Da in fast jeder Abteilung Stellen abgebaut wurden, bleibt die Arbeit an den übrig gebliebenen Angestellten hängen. Die dadurch entstehenden längeren Bearbeitungszeiten sorgen für unzufriedene und schimpfende Kunden. Da auch die Reinigungskräfte reduziert wurden, müssen viele Beamte nach Feierabend ihre Büros selbst putzen.

Fakt ist aber auch, dass es immer noch genug Beamte gibt, die ihren Arbeitsplatz nur erhalten haben, weil er ihnen sozusagen weitervererbt wurde. Das sind oftmals die Beamten, die gar nicht für ihren Posten qualifiziert sind und häufig gar nicht wissen, wie sie ihre Aufgaben zu erledigen haben. So kommt es beispielsweise zu fehlerhaften Steuerbescheiden, da viele Finanzbeamte keine entsprechende Ausbildung vorweisen können.

Pleite führt zu Zahlungsunfähigkeit

Griechenland ist seit Ende Juni nicht in der Lage, die Renten pünktlich zu bezahlen. Rentner, die ihre Pension bar ausgezahlt bekommen, müssen sich mit wenig Geld zufrieden geben. Viele erhielten nicht mehr als 120 Euro. Von diesem Drama dürften auch die Beamten betroffen sein, die Pension erhalten. Der Staat ist pleite und die Banken sind geschlossen. Zuerst konnten 60 Euro pro Tag am Geldautomat vom Konto abgehoben werden. Nun sind nur noch 50 Euro täglich möglich.
Finanzielle Sicherheit ist zur Zeit in Griechenland ein Fremdwort und das gilt ebenfalls für die vielen Beamten des Landes.

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Quellen u.A.
Taz.de
rp-online.de