Wie in vielen anderen Fachbereichen gibt es auch die klassische Variante – das Studium der Immobilienwirtschaft – und viele spezialisierte Studiengänge wie Architektur, Baubetriebswirtschaft, Facility-Management, Stadt- /Regionalplanung, Volkswirtschaftslehre sowie Wirtschaftsingenieur- und Wirtschaftswissenschaften. Diese können sowohl direkt nach dem schulischen Erwerb der Hochschulreife erworben oder im Anschluss an eine Ausbildung als Spezialisierung genutzt werden.
Doch zurück zum klassischen Studium der Immobilienwirtschaft. Das wird als Bachelor- und aufbauend darauf als Masterstudiengang angeboten:
- Bachelorstudiengang: Baugeschichte, Bau- und Haustechnik, Konstruktion, Gebäudelehre, BWL, Management, Steuern, Finanzierung, Marketing, Recht (Immobilienrecht, Wirtschaftsrecht), Rechnungswesen, Controlling, Wirtschaftsmathematik /-statistik sowie Wahlmodule wie beispielsweise internationale Themen, Maklerbetriebslehre, Software, Mathematik, Versicherungen und Unternehmensgründung,
- Masterstudiengang: Bautechnik, Grundstückwertermittlung, Immobilienentwicklung, Investition, Finanzierung, Recht, Immobilien- /Regionalökonomie, Mathematik, Miete und Pacht, Wertgutachten sowie Wahlmodule wie beispielsweise Konstruktion, Baustoffkunde, Betriebswirtschaftslehre, Existenzgründung, Haustechnik, Vermessungskunde und Marketing.
Wer ein Bachelor- oder Masterstudium der Immobilienwirtschaft abgeschlossen hat, hat sehr gute Chancen in einer Führungs- oder Leitungsposition zu arbeiten oder sich erfolgreich selbstständig zu machen. Während die Ausbildung zum /zur Immobilienkaufmann /-frau die Grundlagen der Branche vermittelt, werden diese in der Weiterbildung zum /zur Betriebswirt /-in insbesondere in punkto BWL und Recht intensiviert. Ein Studium der Immobilienwirtschaft hingegen hat nicht den Vertrieb von Immobilien im Fokus, sondern vermittelt Kenntnisse und Wissensblöcke rund um die Immobilie selbst. So erlernen angehende Immobilienmakler beispielsweise, wie eine Immobilie regionalökonomisch einzuordnen und wie der Verkehrswert grob einzuschätzen ist.
In der Praxis zeigt sich auch, dass Immobilien-Ökonome mit akademischem Grad eher den Fokus darauf legen, einen inhaltlich zusammenpassenden Bestand aufzubauen, um damit Marketing- und Vertriebsmaßnahmen zusammenlegen zu können, als eine einzelne Mietwohnung zu präsentieren. Auch das Controlling und die Begutachtung neuer Immobilien mit Fokus auf Konstruktion, Baustoffkunde, Haustechnik und Co. ist in der Regel Aufgabe des /der Immobilien-Ökonoms /-in mit akademischem Grad.
Allerdings zeigt sich auch, dass im Immobilienbereich in der Regel der akademische Grad weniger bedeutsam ist. Auf einen entsprechenden Titel achten in der Regel nur Großinvestoren; wer eine Wohnung oder ein Haus zur Miete oder zum Kauf sucht, für den ist der Titel des Maklers in aller Regel weniger von Bedeutung.