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Arbeiten im Start-Up! Karriere und Gehalt

Tipps & Tricks zum Thema Gehalt, Karriere & Berufsleben
findest du im Stepstone Magazin
Junge Menschen arbeiten an einem Tisch

Was sind Start-Ups?

Der Begriff Start-Up ist ein junger Anglizismus, der für die Bezeichnung neu gegründeter Unternehmen steht. Hierbei handelt es sich nicht um klassische Betriebe, sondern Geschäftsmodelle, die zwei Eigenschaften mitbringen: Erstens eine originelle Geschäftsidee und zweitens die Zielvorgabe, möglichst schnell zu wachsen. Junge Unternehmen aus dem Handwerk, wie Tischler oder Friseure, Architekten oder Anwälte fallen nicht in die Kategorie von Start-Ups. Sie haben weder die innovative Idee noch die kurzfristige Wachstumsvorgabe. Franchisenehmer gelten ebenfalls nicht als Start-Up-Unternehmer. Hingegen könnte ein Franchisegeber unter Umständen einer sein.

Die Gründer von Start-Ups haben vielfach die Intention, ihr Unternehmen nach kurzer Zeit auf dem Markt anzubieten. Sie erhoffen eine Übernahme durch etablierte Großunternehmen oder eine Beteiligung von Aktionären mittels eines Börsenganges. Die bekanntesten Start-Ups sind im Technologie- oder Internetsektor zu finden. Ebenso gibt es sie im Bereich der Biotechnologie, Nanotechnologie und der Luft- und Raumfahrt. Populäre Beispiele für Start-Up Firmen sind Facebook, der Internetdienst Google und die Kommunikationsplattform Twitter. Ein prominentes deutsches Unternehmen im Start-Up-Bereich ist die Jobbörse StepStone.

Interessante Karrieremöglichkeiten bei Start-Ups

Obwohl viele Studienabsolventen den Berufseinstieg bei einem renommierten Unternehmen anstreben, bieten Start-Ups facettenreiche Berufsaussichten. Die Jobs liegen meist jenseits ausgetretener, traditioneller Berufspfade. Start-Ups bieten häufig spezielle Programme für Bewerber, die frisch von der Universität kommen und sich beruflich etablieren möchten. Eine besondere Faszination von Start-Ups liegt für Berufsanfänger im Fehlen fester Strukturen und in den außerordentlich flachen Hierarchien. Zumeist gibt es eine Unterteilung in verschiedene Gebiete oder Abteilungen, grundsätzlich muss in einem Start-Up allerdings jeder bei anfallender Arbeit mit anpacken. Die als „Hands-On“ betitelte Mentalität herrscht bei den meisten jungen Firmen vor. Für Studienabsolventen bietet sich eine rasante Lernkurve. Die täglichen Herausforderungen bedürfen eines großen geistigen Leistungsvermögens.

Die Aufgaben eines einzelnen sind vielfältig. Start-Ups erschließen die Möglichkeit, Sachverhalte zu übernehmen, für die eine ursprüngliche Qualifikation fehlt oder die anfänglich gar nicht vorgesehen waren. Persönliche berufliche Präferenzen können in Start-Ups gefunden und ausgelebt werden. Das macht diese Geschäftsmodelle so attraktiv für junge Berufstätige. Viele sind unter 30 Jahre alt. In manchen Betrieben herrscht ein familiäres Arbeitsklima. Die Mitarbeiter duzen sich und müssen nicht täglich mit Hemd und Krawatte zur Arbeit erscheinen.

Für die Karriere im Start-Up braucht es mehr als Computerkenntnisse

Unzählige Start-Up-Unternehmen sind als Soziale Netzwerke oder Internetplattformen tätig. Bewerber müssen jedoch nicht zwangsläufig Computerexperten sein, um in einem Start-Up Beschäftigung zu finden. Marketing und Vertrieb sind zwei ausgeprägte Geschäftszweige, die Jobs bei Start-Ups ermöglichen. Ebenso finden Betriebswissenschaftler und Juristen Arbeitsplätze in innovativen Jungunternehmen.

Eigeninitiative und Selbstmotivation sind für das erfolgreiche Mitwirken in einem Start-Up von Vorteil. Aufgrund mangelnder Erfahrungswerte können sich Arbeitsabläufe chaotisch gestalten. Möglicherweise stecken Kommunikationswege und Prozessabläufe noch in den Kinderschuhen fest. Flexibilität und Ausdauer sind daher für Bewerber hilfreich. Die abwechslungsreichen Arbeitstage mögen mitunter enorm arbeitsintensiv sein. Wer täglich pünktlich Feierabend machen möchte, ist in der Start-Up-Branche nicht gut aufgehoben. Die Option zur Selbstverwirklichung ist für viele Mitarbeiter in einem Start-Up-Betrieb der lohnende Ausgleich für eine überdurchschnittliche Leistungsbereitschaft.

Verdienstmöglichkeiten bei Start-Ups

Einen sicheren Arbeitsplatz und hoch dotierte Posten dürfen Bewerber von Start-Ups zunächst nicht erwarten. Das neue Unternehmen bewältigt anfänglich die komplizierte Realisation der Geschäftsidee bis zum meist unerprobten Geschäftsmodell. Dazwischen liegen Verhandlungen zur Finanzierung und betrieblichen Ausgestaltung. Eine gewisse Zeit zeigt erst, ob der Betrieb das Risiko übersteht und sich am Markt durchsetzen kann. Davon hängt ab, ob die Arbeitsplätze langfristig erhalten werden können. Obwohl die Gehaltserwartung niedriger ist als bei bewährten Unternehmen, begeistern sich viele Studienabgänger für die neuen Firmen.

Ältere Start-Ups, die bereits erfolgreich Investoren gefunden haben, locken neue Mitarbeiter mit herausragenden Gehältern. Das trifft besonders auf Stellen zu, die als Schlüsselpositionen hohe Verantwortung tragen. Neben der Position ist ein Titel ein Garant für ein ordentliches Gehalt bei einem Start-Up. Wer „Manager“ wird, verdient deutlich besser. Ein negativer Aspekt dabei ist, dass in Start-Ups einschlägige Titel oft willkürlich und zeitlich früh vergeben werden. Wenn die Marktposition gefestigt ist und das Team neue Mitarbeiter einstellen kann, steigen ebenfalls die Gehälter. Ein Job in einem größeren Team wird demnach besser bezahlt als eine Anstellung mit einer zwei Personen Besetzung.

Von Beginn an dabei

Es stellt für viele Mitglieder einer Belegschaft eine gewisse Befriedigung dar, wenn sie von Anfang an zu einem Unternehmenserfolg beitragen können. Junge, innovative Firmen benötigen engagierte Mitarbeiter. Diese müssen obendrein menschlich in das vorhandene Team passen. Aus diesem Grund rekrutieren Start-Ups ihre Angestellten generell aus dem mittelbaren Umfeld. Eine Tätigkeit bei einem Start-Up ist nicht nur für Berufsanfänger, sondern auch für Quereinsteiger interessant. Durch die intensive Einbindung in den Arbeitsalltag tragen sogar Praktikanten bei Start-Ups zum unternehmerischen Erfolg bei. Für eine weitere berufliche Perspektive ergeben sich bei einem Start-Up vielleicht entscheidende Kontakte.

Wenn der Start-Up-Traum zum Albtraum wird

Doch nicht jedes Start-Up-Unternehmen entwickelt sich in die richtige Richtung und bietet seinen Mitarbeitern die Chance, mit ihm zu wachsen. Ca. 40% aller neu gegründeten Unternehmen in Deutschland muss in den ersten fünf Jahren seine Existenz wieder aufgeben.

Das liegt nicht selten daran, dass die Gründer relativ jung sind und über noch zu wenig Erfahrung in der Geschäftswelt oder dem Bereich, in dem sie sich selbstständig machen, verfügen. Das Ergebnis: völlig überforderte Chefs, die nicht mehr in der Lage sind, ihr Unternehmen richtig zu steuern, geschweige denn, systematisch aufzubauen. Das zeigt sich im Arbeitsalltag dann, wenn das anfänglich inspirierende Chaos zu einem derartigen Chaos ausartet, dass es die Mitarbeiter nur noch belastet und sie nicht mehr kreativ oder produktiv macht. Selbst dann müsste ein Chef noch wissen, wie er seine Mitarbeiter so motivieren kann, dass sie dem Chaos Stand halten können. Aber nicht nur auf den Arbeitsalltag, sondern auch auf die Mitarbeiter persönlich kann sich ein führungsunerfahrener Chef negativ auswirken. Nicht selten entstehen im Chaos Streitigkeiten, die es zu lösen gilt. Derartige Streitigkeiten können beim Fehlen entsprechender Gegenmaßnahmen zu unauflösbaren Dilemmata, einer unbehaglichen Arbeitsatmosphäre im Team und zur Kündigung von Mitarbeitern führen. Außerdem besteht die Möglichkeit, dass der Chef die Fähigkeiten von Mitarbeitern völlig falsch einschätzt, sie im Zuge einer neuen Position überfordert oder es versäumt, ihre Entwicklung voranzutreiben.

Noch schlimmer ist es, wenn junge Chefs gierig werden und durch den ersten Erfolg überheblich. Es gab schon Unternehmensgründer, die sämtliche Investorengelder verprasst haben, um sich einen teuren Lebensstil zu gönnen. Ein paar Autos, Drogen und Prostituierte später war das so wichtige Geld für die Entwicklung des Unternehmens wesentlich weniger. Kein Wunder, wenn solche Unternehmen trotz teilweise herausragender Ideen (!) schnell wieder das Feld räumen müssen und ein nächster mit der Idee zum Erfolg gelangt.

Natürlich sind dies extreme Entwicklungen, die nicht in jedem Start-Up Unternehmen zu erwarten sind. Aber sie sind möglich. Von daher kann Bewerbern nicht generell angeraten, in einem Start-Up-Unternehmen oder in einem etablierten Unternehmen zu arbeiten. Eher ist es eine Typ-Frage und die Frage, wie abwechslungsreich, dynamisch und vorherbestimmt sich der Bewerber seinen Arbeitsalltag wünscht.

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