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Gehälter bei Apple: Was der iPhone-Hersteller zahlt

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Mann arbeitet mit Apple-Produkten

Apple ist eines der Trend-Unternehmen überhaupt – und gleichzeitig umstritten. Die Hightech-Produkte aus dem Hause Apple, allen voran iPhone, iPad und MacBook, kosten viel Geld und gelten für viele Menschen allerdings als unverzichtbare (Lifestyle-)Accessoires. Wenn das neue iPhone XS hierzulande zum Verkaufsstart schon mindestens 1.149 Euro kostet, dann müssen die Apple-Mitarbeiter sicherlich auch gut verdienen. Oder? Sehen wir uns die Gehälter und Arbeitsbedingungen bei dem Konzern mal genauer an.

Apple als Unternehmen

Ein kurzer Blick in die Unternehmensgeschichte: In den 1970er Jahren als ambitionierte Garagenfirma gegründet, wächst Apple im folgenden Jahrzehnt durch damals revolutionäre Produkte wie die Computer Lisa und Macintosh zu einer Größe im Silicon Valley heran. Legendär ist das Gründungstrio des Unternehmens: Steve Jobs, Steve Wozniak und, heute oft vergessen, Ron Wayne. Letzterer steigt früh aus der schnell wachsenden Firma aus und verpasst somit weitestgehend den kometenhaften Aufstieg von Apple. Der Apfel als Namensgeber ist eine Idee von Steve Jobs, der damals eine Obstdiät hält. Ein langes Leben ist Jobs dennoch nicht beschert: 2011 stirbt er im Alter von gerade einmal 56 Jahren an Krebs.

Zu dem, wofür Apple heute im Wesentlichen steht, entwickelt sich das Unternehmen rund um die Jahrtausendwende. Erfolgsgaranten sind in erster Linie einfach zu handhabende und attraktiv designte Produkte wie iMac (1998), iPod (2001) und schließlich iPhone (2007) und iPad (2010). Als innovativ gelten auch die Multimedia-Software iTunes samt Online-Musikverkauf sowie die Betriebssysteme macOS und iOS.

Der hohe Preis tut der Popularität von Apple-Geräten keinen Abbruch. Und so versammeln sich Jahr für Jahr unzählige iPhone-Jünger zum Verkaufsstart der neuen Version vor den Apple-Stores, um unter den ersten zu sein, die das neue Objekt der Begierde in den Händen halten dürfen. Allerdings werden die Schlangen vor den Geschäften bei den jüngsten Neuerscheinungen tendenziell kürzer.

Die Mitarbeiter bei Apple und was sie verdienen

Mit einem Börsenwert von sage und schreibe 954,6 Milliarden US-Dollar (812,6 Milliarden Euro) ist die Apple Inc. derzeit das wertvollste Unternehmen der Welt und verweist damit Alphabet (Google) und Amazon auf die Plätze. Global sind bei der Apple Inc. mehr als 120.000 Menschen beschäftigt, davon 22.000 in Europa. In Deutschland beziehen derzeit rund 2.500 Beschäftigte ihr Gehalt von Apple. Dabei wird zwischen den Angestellten des Bereichs Corporate und den Mitarbeitern eines Apple Store unterschieden.

Corporate steht dabei unter anderem für folgende Sparten:

In den 15 deutschen Apple Stores gibt es vor allem Jobs in diesen Kategorien:

  • Sales
  • Kundenservice und Support
  • Leadership (Teamleitung)

Laut Apple selbst ist das Unternehmen aufgrund der mehr als 760 Zuliefererfirmen allein in Deutschland für insgesamt 262.000 Arbeitsplätze verantwortlich – also so viel, wie Gelsenkirchen Einwohner hat.

Und was verdient man nun bei dem iPhone-Bauer? Zumindest hierzulande bekommen nicht alle Angestellten gleichmäßig etwas vom Kuchen ab, wie der Einblick in die Gehälter bei Apple zeigt (alle Angaben als Jahresbruttogehalt):

  • Technical Expert: 34.000 €
  • Business Specialist: 38.000 €
  • Apple Genius (Kundenberater/-in): 40.000 €
  • Retail-Manager/-in: 60.000 €
  • People-Manager/-in: 68.500 €
  • Softwareentwickler/-in: 85.500 €
  • Business-Manager/-in: 86.000 €

Wie man sehen kann, tragen etliche Jobs bei Apple andere Bezeichnungen als anderswo üblich. Man ist eben etwas ganz Besonderes, wenn man als Expert, Specialist oder Genius arbeitet. Zudem ändern sich die offiziellen Jobtitel hin und wieder, was die Verwirrung nicht gerade kleiner macht. Eine Ausbildung in diesen Berufen kann man bei Apple nicht direkt absolvieren. Doch die Stellenausschreibungen bei dem Unternehmen weisen darauf hin, dass auch ungelernte Kräfte mit überzeugender Ausstrahlung, schneller Auffassungsgabe und der einen oder anderen Vorerfahrung eine Chance bekommen können. Damit orientiert sich Apple an der amerikanischen Unternehmensphilosophie, nach der tatsächliche Fähigkeiten mehr zählen als eine Ausbildung.

Gehälter im oberen Management

Irgendwo muss das viele Geld ja landen, das durch die Verkäufe der teuren Produkte eingenommen wird. Und tatsächlich können die Spitzenkräfte in der Konzernzentrale im kalifornischen Cupertino nicht klagen, was ihre Entlohnung angeht. Die bestbezahlte Mitarbeiterin ist allerdings nicht CEO, sondern „nur“ Senior Vice President Angela Ahrendts, verantwortlich für den Bereich Handel. 20 Millionen Euro soll sie pro Jahr erhalten, bestehend aus 800.000 Euro Jahresgehalt, 2,5 Millionen Euro Leistungsbonus, 16,5 Millionen Euro in Aktien und 73.000 Euro durch sonstige Leistungen.

Damit verdient Ahrendts deutlich mehr als CEO Tim Cook, der allerdings Unternehmensanteile im Wert von 55 Millionen Euro halten soll. Das Grundgehalt von Tim Cook beträgt rund 11 Millionen Euro im Jahr, womit er nicht gerade zu den Schwergewichten der Technik-Branche gehört.

Kritik an Apple – und was sagen die Mitarbeiter?

Immer wieder wird der iPhone-Hersteller zur Zielscheibe von Kritik. Neben dem Vorwurf übertriebener Preise für die Geräte steht hierbei das Thema Steuervermeidung im Raum. Außerdem wird Apple vorgeworfen, Produktionsmitarbeiter zum Teil unter zweifelhaften Bedingungen zu beschäftigten, vor allem in China. Zulieferer wie Pegatron oder Foxconn sollen ihr Fabrikpersonal systematisch zu Überstunden zwingen und dafür kein oder zu wenig Gehalt zahlen. Basiert der Gewinn des Apple-Konzerns also offenbar zu einem guten Teil auf Ausbeutung? Trotz Recherchen durch Journalisten, die diese Vorwürfe bestätigen können, behauptet Apple, dass die Arbeitszeit-Obergrenze von 60 Stunden bei den Zulieferern zu 99 Prozent eingehalten würde.

Ob sich daran in der Zukunft etwas ändert? Zumindest in Sachen Umweltschutz versucht der Konzern, eine Vorreiterrolle einzunehmen. Laut CEO Tim Cook werden sämtliche Apple-Liegenschaften, von Büros über Rechenzentrum bis zu den Apple Stores, zu 100 Prozent mit erneuerbaren Energien versorgt. Dieses Ziel will man auch bei den Zulieferern erreichen – ein einzigartiges Vorhaben.

Und schließlich gelten die Mitarbeiter des Apfelunternehmens im Großen und Ganzen als ziemlich zufrieden. Zumindest in den USA liege die Bezahlung meist über dem Durchschnitt, die Firmenkultur sei offener und das Arbeitsklima erwachsener als anderswo. Lukrative Mitarbeiter-Rabatte und inspirierende Innovationsfreude tragen ebenfalls zu einem positiven Image bei den Beschäftigten bei. Auch Weiterbildung wird offenbar großgeschrieben und Apple scheint zudem spendabel bei Zusatzleistungen und Unterstützung für Mitarbeiter zu sein – zumindest in den westlichen Ländern. Den Preis dafür zahlen allerdings andere.

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Quellen:

Business Insider
Chip
Glassdoor
Handelsblatt
Kabel eins Doku
Merkur
Spiegel Online
T3n