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McKinsey: Gehalt, Karriere, Jobs und Praktikum in der Beratung

Tipps & Tricks zum Thema Gehalt, Karriere & Berufsleben
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Mehrere junge Unternehmensberater und -beraterinnen tauschen sich in einem Meeting aus.

Neben der Boston Consulting Group und Bain & Company gehört McKinsey & Company zu den größten strategischen Unternehmensberatungen weltweit. Die Strategieberatung (oder auch Management-Beratung) zielt vor allem darauf ab, Strategien und Konzepte zu entwickeln, die einem Unternehmen nachhaltigen Erfolg im Markt garantieren sollen. Strategie, digitale Transformation und Risikomanagement sind dabei nur ein paar der zahlreichen Bereiche, die das Dienstleistungsportfolio von McKinsey abdeckt.

McKinsey hat sich besonders auf die Beratung des Topmanagements großer Unternehmen, innovativer junger Firmen sowie staatlicher und öffentlicher Einrichtungen spezialisiert und sich zum Ziel gesetzt, die Leistungsfähigkeit seiner Klienten signifikant und nachhaltig zu verbessern. Um sich weiterhin an der Weltspitze der Strategieberatungen zu halten, sucht McKinsey stetig herausragende Persönlichkeiten, die zum Unternehmenserfolg beitragen und innovative Ideen einbringen.

Die Strategieberatung hat weltweit etwa 30.000 Angestellte, die in rund 130 Städten in mehr als 60 Ländern tätig sind. Ihren internationalen Hauptsitz hat die Beratungsfirma in New York. In Deutschland beschäftigt McKinsey & Company ca. 2.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon sind mehr als 1.500 in beratenden Funktionen tätig. Bis heute befindet sich der deutsche Hauptsitz in Düsseldorf, dem ersten Standort hierzulande.

Doch welche Jobs gibt es bei McKinsey & Company überhaupt? Und welche Gehälter sind zu erwarten? Dieser Artikel beschäftigt sich unter anderem mit diesen Fragen.

Die Firmengeschichte von McKinsey & Company

In den 1920er-Jahren ist die Denkweise des sogenannten Taylorismus noch immer stark vorherrschend. Die Optimierung von Arbeitsabläufen in der industriellen Produktion steht hierbei im Vordergrund, um einen möglichst wirtschaftlichen Betriebsablauf zu gewährleisten. Im Jahr 1926 gründet James O. McKinsey in Chicago ein neuartiges Unternehmen mit der Zielsetzung, die mittlere und höhere Führungsebene großer Firmen bei der Lösung vielfältiger Managementprobleme zu unterstützen.

Auch Jahre nach der Gründung, in den 1950er-Jahren, strebt McKinsey weiterhin an, die Managementberatung als eigenen Berufsstand zu etablieren. Da immer mehr Unternehmen, darunter viele Großkonzerne, zunehmend auf die Unterstützung professioneller Strategieberater angewiesen sind, gelingt dies auch nach und nach. Außerdem bietet die große Nachfrage McKinsey die Möglichkeit, immer weiter zu wachsen und im Jahr 1959 erstmals außerhalb der USA zu expandieren. Nach der Eröffnung des entsprechenden Standorts in London folgt fünf Jahre später die Gründung der ersten deutschen Niederlassung in Düsseldorf. Zwischen 1975 und 1979 kommen weitere Standorte in Deutschland hinzu, beispielsweise in München, Hamburg und Frankfurt. Ende der 1980er-Jahre wird auch ein Büro in Österreich eröffnet.

Seit Ende der 1960er-Jahre engagiert sich McKinsey in Entwicklungsländern. Diese Wohltätigkeitsprojekte sind bis heute ein fester Bestandteil der Unternehmenskultur. Nach der Jahrtausendwende weitet die Strategieberatung ihr soziales Engagement aus, unter anderem wird beispielsweise ein Wettbewerb zur Förderung sozialer Initiativen ins Leben gerufen und verschiedene Stipendien werden vergeben. Da McKinsey zudem viel Wert auf Gleichberechtigung legt, führt das Unternehmen im Jahr 2013 ein internes Programm zur Förderung junger Frauen ein, das Female Leadership Program.

Einstiegsmöglichkeiten bei McKinsey & Company

McKinsey bietet ähnlich wie andere große Strategieberatungen keine klassischen Berufsausbildungen an. Es ist jedoch möglich, in Kooperation mit der FOM Düsseldorf ein duales Studium im Bereich Business Administration mit integrierter Ausbildung zum Kaufmann für Büromanagement zu absolvieren. Dies bietet Schulabgängern mit einem sehr guten Abitur die Chance, die Unternehmensberatung als Ganzes kennenzulernen und abteilungsübergreifende Prozesse eines globalen Konzerns zu verstehen. Die Studierenden lernen sowohl im Betrieb als auch in der Berufsschule und der Hochschule. McKinsey übernimmt dabei alle anfallenden Studiengebühren der Studierenden und zahlt ein Ausbildungsgehalt von 810 Euro im ersten Jahr und 870 Euro im zweiten Jahr. Momentan beschränkt sich das Angebot eines dualen Studiums jedoch auf den deutschen Hauptsitz des Unternehmens.

Unabhängig davon bietet McKinsey Studierenden aller Fachrichtungen die Möglichkeit, bereits während des Studiums ein Praktikum zu absolvieren, das in der Regel zwischen acht und zwölf Wochen dauern kann. Wirtschaftswissenschaftliche Kenntnisse sind hierbei nicht zwingend erforderlich – die Strategieberatung betont ausdrücklich, dass Studierende aller Studienrichtungen eingeladen sind, sich zu bewerben. Ausschlaggebend sind jedoch sehr gute akademische Leistungen sowie Kreativität und Teamgeist. Bei McKinsey werden Praktikanten als „Berater auf Zeit“ bezeichnet und ab dem ersten Tag als vollwertige Mitglieder gesehen. Sie werden vor Ort eingesetzt und haben sofort Kontakt zu Klienten. Bei guten Leistungen während des Praktikums stellt McKinsey außerdem eine Festanstellung nach Abschluss des Studiums in Aussicht.

Jobs und Gehälter bei McKinsey & Company

McKinsey gilt als die größte Strategieberatung der Welt. Somit sind nicht nur die Berufsmöglichkeiten sehr vielfältig, sondern auch die Gehälter überdurchschnittlich hoch. Zum klassischen Einstiegsgehalt, das bei ca. 60.000 bis 70.000 Euro brutto im Jahr angesetzt wird, kommen in der Regel noch verschiedene Bonuszahlungen. Diese Angaben beziehen sich jedoch ausschließlich auf Berufe in der Beratung.

Die folgende Übersicht zeigt einen Querschnitt typischer Berufe bei McKinsey sowie die dazugehörigen Jahresbruttogehälter:

McKinsey verspricht seinen Angestellten zudem außergewöhnlich gute Karrierechancen sowie eine flexible Gestaltung der Arbeitszeiten. Das Unternehmen ist der Überzeugung, dass Mitarbeiter selbst wissen, in welchem Tempo sie am besten vorankommen und welche Prioritäten sie dabei setzen möchten. So ist es den Angestellten selbst überlassen, ob für eine begrenzte Zeit beispielsweise die Familie oder ein soziales Projekt im Vordergrund stehen soll. Diese Take-Time-Programme zielen darauf ab, Auszeiten von bis zu drei Monaten pro Jahr zu ermöglichen. Das Gehalt wird anteilig weiter gezahlt, um finanzielle Ausfälle zu umgehen. Auch Teilzeitmodelle für Mütter und Väter nach der Elternzeit bietet McKinsey an, hinzu kommen Unterstützung bei der Kinderbetreuung sowie die Bereitstellung von Krippenplätzen.

Offene Stellen bei McKinsey

Bruttogehalt:
Durchschnittliches Bruttogehalt bei 40 Wochenstunden

Von Klischees bis Realität – der Arbeitsalltag bei McKinsey

Auf der eigenen Internetseite präsentiert sich McKinsey als perfekter Arbeitgeber, der Rücksicht auf die Bedürfnisse der Angestellten nimmt und viel Wert auf eine gute Arbeitsatmosphäre legt. Unter anderem bewirbt die Strategieberatung Teilzeitmodelle für Eltern sowie die Möglichkeit, sich mehrere Monate pro Jahr freistellen zu lassen, um sich persönlichen Interessen oder sozialen Projekten zu widmen. McKinsey wirkt wie der perfekte Arbeitgeber – jährlich bewerben sich Hunderttausende auf eine der begehrten Stellen. Hartnäckig halten sich jedoch auch viele Klischees, die in der Beraterbranche weit verbreitet sind und so auch McKinsey betreffen. Doch wie zutreffend sind diese heute noch?

Ein sechsstelliges Jahresgehalt, eine steile Karriere und die Zusammenarbeit mit den größten börsennotierten Unternehmen – eine Stelle bei McKinsey ist nahezu eine Garantie, diese Dinge zu erreichen. Allerdings scheinen die Angestellten dafür auch einiges in Kauf zu nehmen. Es ist kein Geheimnis, dass eine Karriere bei einer der großen Beratungsfirmen mit einer hohen Arbeitsbelastung, wenig Urlaub und vielen Geschäftsreisen verbunden ist. Doch spiegeln diese Klischees auch heute noch die Realität bei McKinsey & Company wider?

Dass Privatleben und Familie unter einer Karriere in der Beratung leiden, ist ein weit verbreitetes Klischee, das sich hartnäckig hält. Ungewöhnliche Arbeitszeiten, eine 60-Stunden-Woche und viele Geschäftsreisen gehören tatsächlich zum Alltag eines Beraters bei McKinsey. Dies geht auch aus den Beiträgen auf Portalen für Arbeitgeberbewertungen hervor – lange Arbeitszeiten seien hier an der Tagesordnung. Oftmals wird jedoch auch betont, dass man vorher wisse, auf was man sich einlasse. Dennoch legt McKinsey, wie andere große Strategieberatungen auch, zunehmend Wert auf eine bessere Work-Life-Balance. Neben den Möglichkeiten beruflicher Auszeiten sollen auch flexiblere Arbeitsmodelle dazu beitragen, die Arbeitsbelastung nachhaltig zu reduzieren, denn auch das „Burn-out mit 35“ ist ein Klischee, dass McKinsey nachgesagt wird und nachhaltig widerlegt werden soll. Aus den Arbeitgeberbewertungen geht hervor, dass diese Arbeitsmodelle durchaus wertgeschätzt werden, sie jedoch lange nicht so flexibel sind, wie von McKinsey angepriesen. Es gibt also offenbar Raum für Verbesserungen.

Auch das Vorurteil, McKinsey stelle ausschließlich die besten Absolventen wirtschaftswissenschaftlicher Studiengänge ein, ist nicht ganz zutreffend. Herausragende Quereinsteiger mit ingenieurwissenschaftlichen oder naturwissenschaftlichen Hintergründen haben ebenfalls gute Chancen auf eine steile Karriere bei McKinsey.

It’s a man’s world – dies trifft wohl auf wenige Branchen so sehr zu wie auf die Beratungsbranche, die auch heute noch von Männern dominiert wird. Die Unvereinbarkeit von Familie und Job sowie die häufig vorherrschende Ellenbogenmentalität können Gründe dafür sein, dass viele Frauen sich gegen eine Karriere bei McKinsey entscheiden und der Frauenanteil so auch weiterhin relativ niedrig bleibt. Die Anzahl der Bewertungen zu diesem Thema fällt jedoch vergleichsweise gering aus und die wenigen Meinungen sind eher neutral. Grundsätzlich scheinen andere Probleme wichtiger. Dennoch nimmt sich das Beratungsunternehmen dem Thema Gleichberechtigung an, indem beispielsweise gezielt Programme zur Unterstützung von Mitarbeiterinnen etabliert werden, Elternzeiten flexibler gestaltet und Kinderbetreuungen organisiert werden.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sich einige der Klischees nicht ohne Grund hartnäckig halten. Auch zukünftig werden McKinsey sowie die anderen großen Beratungsfirmen Wert auf erstklassige Qualifikation legen und einen hohen Arbeitseinsatz erwarten. Jedoch ergreift McKinsey zunehmend Maßnahmen, um die Arbeitsbelastung zu reduzieren und beispielsweise die Frauenquote zu erhöhen. So hat die Strategieberatung das Potenzial, sich in Zukunft positiv weiterzuentwickeln und nicht nur ein beliebter Arbeitgeber zu bleiben, sondern auch ein Arbeitgeber mit zeitgemäßen Arbeitsbedingungen zu werden.

 

Quellen:

Businessinsider.de

Glassdoor

Handelsblatt.com

Karriere.de

Karriere.mckinsey.de

Mckinsey.com

 

Autorin: Jule Bruch