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Wie viel verdient man bei KFC?

Tipps & Tricks zum Thema Gehalt, Karriere & Berufsleben
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KFC Kentucky Fried Chicken Gehalt

KFC, das für Kentucky Fried Chicken steht, ist eine weltweit bekannte und verbreitete US-amerikanische Fast-Food-Kette, die in den vergangenen Jahren auch in Deutschland immer mehr Restaurants eröffnet hat. Wie der Name bereits verrät, vertreiben die Restaurants hauptsächlich Gerichte rund um Chicken, also Hühnchen. Mit weltweit über 20.000 Filialen in mehr als 125 Ländern gehört KFC neben McDonald’s, Subway und Burger King zu den größten internationalen Restaurantketten.

Das Unternehmen kann seit seinen Anfängen in den 1930er-Jahren auf eine lange Tradition zurückblicken. Bis heute verwendet der Fast-Food-Gigant laut eigenen Angaben in all seinen Restaurants das vom Firmengründer Harland Sanders entwickelte Originalrezept aus elf Kräutern und Gewürzen, welches den nach Kentucky-Art frittierten Hähnchen ihren speziellen Geschmack gibt.

Mit der zunehmenden Verbreitung in Deutschland wird KFC auch für immer mehr Menschen als möglicher Arbeitgeber interessant. Aktuell sind hierzulande rund 4.500 Mitarbeiter bei dem Gastronomie-Riesen beschäftigt – und es sollen mehr werden. Deshalb werfen wir hier einen genaueren Blick auf das Unternehmen, darauf, welche Einstiegs- und Karrieremöglichkeiten es gibt, welche Berufe generell gesucht und gebraucht werden und mit welchem Gehalt man bei KFC rechnen kann.

Die Firmengeschichte von KFC – wie alles begann und wie es wurde, was es heute ist

Die Erfolgsgeschichte der Fast-Food-Kette beginnt ganz unspektakulär in einem kleinen Ort in Kentucky. Harland Sanders, der Gründer des Unternehmens, eröffnet 1930 in Corbin eine Tankstelle und verkauft dort nebenbei selbstgekochte, traditionelle Südstaatengerichte an Durchreisende. Schon damals steht das bis heute so bekannte Brathähnchen auf der Speisekarte, welches für Sanders den Inbegriff der amerikanischen Gastfreundschaft darstellt. Sanders’ Essen gewinnt schnell an Bekanntheit und Beliebtheit, sodass er bereits kurze Zeit später ein Restaurant gleich gegenüber der Tankstelle eröffnen kann. In den folgenden Jahren entwickelt Sanders, inspiriert von der brandneuen Erfindung des Druckkochtopfs, eine spezielle Hochdruckfritteuse, mit welcher er seine Hähnchen nicht nur schneller zubereiten, sondern auch deren Qualität verbessern kann. Durch die neue Zubereitungsart bleibt das Geflügel innen schön saftig, während es außen knusprig gebraten ist.

Als der Bau eines neuen Highways die Existenz des Restaurants zu bedrohen beginnt, beschließt Sanders seine Geschäftsidee zu teilen, indem er sich auf das Franchise-Konzept besinnt. Er reist quer durchs Land, um andere Restaurantbesitzer von seinem Konzept und seiner besonderen Rezeptur zu überzeugen. 1952 findet Sanders schließlich seinen ersten Franchisenehmer in Salt Lake City und erhält von nun an von jedem verkauften Huhn fünf Cent Gewinnbeteiligung. Mithilfe dieses Konzepts kann Sanders seine Gerichte bereits zwölf Jahre später in über 600 Restaurants in den USA und Kanada anbieten. Im Jahr 1964 verkauft er seine Anteile an den Restaurants, bleibt aber weiterhin der Sprecher und Markenbotschafter von Kentucky Fried Chicken. In den folgenden Jahren bereist Sanders die ganze Welt und besucht dort die KFC-Restaurants. 1968 eröffnet mit der Filiale in Frankfurt an der Hanseallee auch das erste KFC-Restaurant in Deutschland – das erste von inzwischen über 150.

1986 kauft PepsiCo Inc. die Rechte an den Restaurants und gliedert sie einige Jahre später in die Yum! Brands aus. Yum! ist mit über 43.000 Restaurants in mehr als 135 Ländern eines der weltweit größten Unternehmen im Bereich der Systemgastronomie und besitzt neben KFC auch weitere Fast-Food-Ketten wie Pizza Hut und Taco Bell. Da wird es doch eine Menge zu tun geben, oder?

Ausbildung bei KFC

In Anbetracht der Größe des Unternehmens eröffnen sich bei dem Fast-Food-Gigant nur eine recht überschaubare Anzahl an Ausbildungsmöglichkeiten. Für Berufseinsteiger bietet das Unternehmen lediglich die folgenden zwei Ausbildungen an:

Fachmann/-frau für Systemgastronomie (IHK): Die Ausbildung zum Fachmann bzw. zur Fachfrau für Systemgastronomie dauert drei Jahre und eignet sich besonders für Schulabgänger mit Realschulabschluss oder Abitur. Inhaltlich geht es hier neben dem Erlernen des alltäglichen Restaurantbetriebs vor allem um kaufmännisches Wissen. Themen wie Personal- und Mitarbeiterführung, Marketing oder Kostenanalyse sollen auf den späteren Einsatz im Restaurantmanagement vorbereiten. Wer ohne Abitur eingestiegen ist, hat hier sogar die Möglichkeit, parallel seine Fachhochschulreife zu erwerben und hält sich somit die Option eines späteren Studiums offen.

Fachkraft im Gastgewerbe in der Systemgastronomie (IHK): Im Zentrum der zweijährigen Ausbildung zur Fachkraft im Gastgewerbe in der Systemgastronomie stehen gastronomische Abläufe, Servicethemen und erste wirtschaftliche Inhalte, die praktisch im Betrieb und theoretisch in der Berufsschule vermittelt werden. Als Zulassungsvoraussetzung gilt der Hauptschulabschluss.

Jobs und Karriere bei Kentucky Fried Chicken

Selbstverständlich bietet das Fast-Food-Unternehmen darüber hinaus eine große Bandbreite an Arbeitsmöglichkeiten. Vom Kassierer über die Küchenhilfe bis hin zum klassischen Bürojob im KFC Brand Center ist alles dabei.

In den einzelnen Filialen ist der Arbeitsbereich für die Team-Mitglieder des operativen Restaurantalltags in drei Bereiche unterteilt:

Ein Großteil der KFC-Mitarbeiter gehört zum sogenannten Front of House, dem Empfangskomitee für die Kunden. Hierzu gehören die Servicekräfte, die den Kunden am Tresen bedienen, ihm seine Bestellung aushändigen und dafür sorgen, dass die Tische stets sauber und für den nächsten Kunden benutzbar sind.

Im Middle of House geht es darum, die einzelnen Bestandteile der Menüs zuzubereiten. Dafür müssen mehrere Stationen und Geräte in der Küche bedient werden können. Schritt für Schritt werden hier in festgelegten Abläufen die einzelnen Zutaten zusammengestellt und anschließend von den Mitarbeitern zum Menü verpackt.

Im Cook-Bereich, also der Küche, sind die Mitarbeiter dafür verantwortlich, die Speisen vor- und zuzubereiten. Mithilfe der Originalrezepte werden hier die einzelnen Zutaten zusammengestellt und anschließend gegrillt, gebraten und frittiert. Hier kommt zum Beispiel auch die KFC-typische Panade aufs Hähnchen.

In allen drei Bereichen kann man als ungelernter Team-Mitarbeiter einsteigen. Demnach wird weder ein bestimmter Schulabschluss noch eine spezielle Vorbildung für diese Tätigkeiten vorausgesetzt.

Folgende Berufe und Positionen sind typischerweise in einem der Franchise-Restaurants bzw. seinem Umfeld zu finden:

  • Team-Mitarbeiter/-in
  • Schichtführer/-in
  • Assistant Restaurant General Manager/-in
  • Restaurant General Manager/-in
  • Area Coach

Während die größte Gruppe, die Team-Mitarbeiter, in den oben beschriebenen drei Bereichen des Restaurantbetriebs tätig ist, hat der Schichtführer die Verantwortung für den reibungslosen Ablauf einer Arbeitsschicht. Damit trägt er auch Personalverantwortung, leitet an und verteilt Aufgaben, arbeitet aber auch aktiv im Restaurantalltag mit. Der Assistant Restaurant General Manager ist die rechte Hand der Restaurantleitung (Restaurant General Manager) und übernimmt bereits einige übergeordnete organisatorische und kaufmännische Aufgaben. Der Restaurant General Manager hat das große Ganze im Blick, trägt die unternehmerische Verantwortung und kümmert sich bestenfalls um das Wohlergehen der Mitarbeiter und Gäste.

Den einzelnen Restaurantleitungen übergeordnet ist der Area Coach, der für alle Restaurants einer Region zuständig ist. Er kümmert sich um Aus- und Weiterbildung, bringt Marketingmaßnahmen und Kundenbindungsprogramme in die Filialen und beaufsichtigt dort deren Umsetzung, behält stets den Überblick über Sicherheit und Finanzen und ist das Verbindungsglied der einzelnen Franchisenehmer zur deutschen Firmenzentrale, dem sogenannten KFC Brand Center. Theoretisch ist über Berufserfahrung, Einsatz und entsprechende Weiterbildungen der Aufstieg vom einfachen Team-Mitglied bis hin zu einer der verantwortungsvollen Führungspositionen möglich.

Das KFC Brand Center in Düsseldorf ist die Basis und die Schaltzentrale für alle Geschäftsaktivitäten in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Dänemark. Dort werden in den verschiedenen Bereichen wie Operations, Marketing, Development, Human Resources, Finance und IT wichtige Maßnahmen und Aktionen geplant sowie neue Strategien und Lösungen entwickelt. Hier arbeiten Menschen in klassischen Bürojobs, aber auch in branchen- und unternehmenstypischen Positionen:

Aktuelle Stellenangebote in der Systemgastronomie:

Bruttogehalt:
Durchschnittliches Bruttogehalt bei 40 Wochenstunden

Welches Gehalt zahlt KFC?

KFC ist Mitglied im Bundesverband der Systemgastronomie und hat sich damit verpflichtet, Gehälter gemäß dem Entgelt- und Manteltarifvertrag für die Systemgastronomie zu zahlen. Daher sind die Gehälter auf einem Level mit denen anderer großer Fast-Food-Ketten, das heißt aber auch, dass besonders in den Restaurants nicht das ganz große Geld zu verdienen ist. In der Gastronomie wird nun mal nicht sonderlich gut gezahlt, das ist nicht neu.

Hört man sich unter aktuellen und ehemaligen Mitarbeitern um, wird besonders von den einfachen Team-Mitarbeitern der geringe Lohn kritisiert, der kaum genug zum Leben sei. In der Tarifgruppe 1, die für viele der Team-Mitarbeiter die Einstiegstarifgruppe für die ersten zwölf Monate sein dürfte, liegt die Vergütung aktuell bei 9,25 Euro pro Stunde, also nur minimal über dem derzeitigen Mindestlohn von 9,19 Euro pro Stunde. Bei einer Vollzeitbeschäftigung entspricht das einem Monatsgehalt von 1.563 Euro. Viele der Team-Mitarbeiter arbeiten jedoch in Teilzeit, bekommen also eher weniger. Ein Schichtführer gehört je nach Erfahrung in dieser Position in Tarifgruppe 4 oder 5 und verdient in Vollzeit demnach ca. 1.800–2.000 Euro im Monat.

Über verschiedene Abstufungen steigert sich das Gehalt bis zur Tarifgruppe 12, die offiziell für Führungskräfte oberhalb der Bezirksleiterebene und für Führungskräfte in der Verwaltung mit erhöhten Anforderungen gilt. Doch selbst hier ist das Monatsgehalt mit 3.502 Euro, gemessen an Position und Verantwortung, überschaubar. Ein Blick auf einige beispielhafte Gehälter bei KFC, die wir recherchiert haben, zeigt jedoch, dass es, besonders in der Düsseldorfer Zentrale, auch übertariflich bzw. außertariflich bezahlte Positionen gibt.

  • Restaurant General Manager/-in: 53.000–57.000 €
  • Standortentwickler/-in: 53.000–57.000 €
  • Area Coach: 58.000–63.000 €
  • HR-Business-Partner/-in: 63.000–68.000 €
  • Construction-Manager/-in: 97.000–104.000 €

Übrigens: Azubis bekommen laut Tarifvertrag im ersten Jahr 750 Euro, im zweiten dann 840 Euro und im Falle eines dritten Jahres schließlich 940 Euro Ausbildungsvergütung pro Monat.

Sonderzahlungen, Zuschläge und sonstige Benefits

Zusätzlich zum Gehalt hält KFC auch sogenannte Benefits, also Vorteile oder Zusatzleistungen, für seine Mitarbeiter bereit. Sie schreiben sich auf die Fahnen, viel Wert auf langfristige Zusammenarbeit und einen sicheren Arbeitsplatz für die Angestellten zu legen. Wie verlässlich solche Informationen sind, sei einmal dahingestellt und ob das als Benefit gilt und nicht eher selbstverständlich sein sollte, ist fraglich. Was für Hühnchen- und Fast-Food-Liebhaber aber ein wirklicher Bonus sein dürfte, sind die Speisen und Getränke, die Mitarbeiter während ihrer Schicht kostenfrei konsumieren dürfen. Auch die Mitarbeiterrabatte, die KFC-Angestellte bei der Plattform Corporate Benefits erhalten, können von Vorteil sein.

Als nicht finanziell greifbaren, aber in der Alltagsgestaltung praktischen Vorteil kann die vom Unternehmen kommunizierte Flexibilität bei der Arbeitszeitplanung gesehen werden. Durch die Schichtarbeit kann der Dienstplan an die eigenen Bedürfnisse angepasst werden. Das ist besonders dann von Vorteil, wenn man z. B. neben dem Studium jobbt oder andere Dinge wie die Versorgung und Betreuung der eigenen Familie bei der Tagesplanung berücksichtigen muss.

Apropos Schichtarbeit: Der Tarifvertrag sieht für Nachtarbeit zwischen 23 und 6 Uhr einen Aufschlag in Höhe von 15 Prozent und für Feiertagsarbeit einen Zuschlag von 100 Prozent auf den üblichen Stundenlohn vor. Sonntagsarbeit wird jedoch ganz regulär bezahlt. Auch die Zahlung von Urlaubsgeld und einer Jahressonderzuwendung, umgangssprachlich meist Weihnachtsgeld genannt, ist im Tarifvertrag geregelt. Jedem Angestellten, der zu bestimmten Stichtagen mindestens 12 Monate ununterbrochen bei KFC angestellt war, steht im Juli und im Dezember jeweils zwischen 415 und 568 Euro zu. Die genaue Höhe hängt von der Beschäftigungsdauer ab.

Fazit: KFC als Arbeitgeber

Wer einen flexiblen Job in der Gastronomie sucht und sich vorstellen kann, im Fast-Food-Umfeld zu arbeiten, hat bei Kentucky Fried Chicken beste Chancen – auch wenn er oder sie ungelernt ist, also nicht die entsprechende Ausbildung in der Systemgastronomie mitbringt. Auch im Bereich von gastronomischen Leitungs- und Führungspositionen oder in der Verwaltung des Franchisegebers gibt es zahlreiche Arbeitsmöglichkeiten.

Ein Bewusstsein darüber, womit hier Geld verdient wird, kann nicht schaden. KFC wurde in Medien und durch Tierschutzorganisationen immer wieder für Massentierhaltung kritisiert, die nicht den artgerechten Lebensumständen von Hühnern und Hähnen gerecht wird. Die Kritik an der Tierhaltung betrifft aber auch jede Menge andere Arbeitgeber, ob jetzt die Fast-Food-Konkurrenz von McDonald’s, Burger King und Co. oder Produzenten von Fleisch und Wurst oder anderen Lebensmitteln und Konsumgütern.

Auf der anderen Seite ist KFC auch ein Arbeitgeber, der sich sozial engagiert. Jedes Jahr spendet und sammelt das Unternehmen im Rahmen der Aktion „Add HOPE“ Geld, mit dem sie den Bundesverband Deutsche Tafel e.V. unterstützen.

Es gibt also sowohl positive als auch negative Punkte, die für oder gegen eine Beschäftigung bei KFC sprechen. Letztendlich liegt es an jeder Person selbst, welche Kriterien bei der Arbeitgeberwahl eine Rolle spielen. Wie bei den meisten anderen Systemgastronomie-Ketten auch, hat man bei KFC die Möglichkeit, relativ leicht an einen Job zu kommen und vergleichsweise schnell aufzusteigen. Dass die Bezahlung branchentypisch eher gering ist, besonders in den Restaurants, muss einem dabei aber klar sein.

Quellen:

Bundesverband der Systemgastronomie
Glassdoor
KFC
Kununu
Stern.de