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Arbeiten bei Penny: Gehalt, Ausbildung, Karriere und Jobs

Tipps & Tricks zum Thema Gehalt, Karriere & Berufsleben
findest du im Stepstone Magazin
Ein Penny-Verkäufer drapiert frisches Obst auf der Verkaufsfläche im Laden.

Der Lebensmitteleinzelhandel ist nicht erst seit Corona-Pandemie und Lockdown systemrelevant. Bereits zuvor waren mehr oder weniger alle von uns auf ihn angewiesen, auch wenn diese Abhängigkeit bis dahin nur selten als ‚Systemrelevanz‘ bezeichnet wurde. Viele Verbraucher nutzen dabei Discounter, die sich durch ein breites Filialnetz und niedrige Preise auszeichnen. Penny ist einer dieser Discounter. Mit mittlerweile rund 1.150 Filialen in Deutschland und mehr als 2.000 Produkten im Sortiment hat sich Penny seit der Gründung zu einer der größten deutschen Lebensmittel-Discounter-Ketten entwickelt. 

In der Zentrale in Köln und den deutschen Märkten sind rund 29.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tätig. Damit gehört Penny in Deutschland zu einem der größten Arbeitgeber dieser Branche. Das Unternehmen wirbt auf seiner Karriereseite mit Offenheit, Toleranz und Teamwork. Doch werden diese Werte auch im Arbeitsalltag gelebt? Und wie sehen eigentlich die Gehälter, Jobs und Benefits bei dem Discounter aus?

Penny: Die Erfolgsgeschichte eines Discounters

Der erste Penny-Markt öffnet am 17. Mai 1973 als Teil der Leibbrand-Gruppe in Limburg an der Lahn seine Türen. Der Erfolg des ersten Markts führt zu einer schnell wachsenden Discounter-Kette, die sich bis heute großer Beliebtheit erfreut. Im Jahr 1989 wird die gesamte Leibbrand-Gruppe und somit auch Penny in die Rewe Group integriert. Zu diesem Zeitpunkt macht Penny einen Großteil des Umsatzes der Rewe Group aus.

Ab den 1990er-Jahren eröffnet Penny auch außerhalb Deutschlands Filialen und erschließt Märkte in Italien, England, Frankreich, Ungarn, Tschechien und den Niederlanden. In Deutschland beginnt Penny derweil, seine Märkte Stück für Stück zu modernisieren. Im Jahr 2000 kommt es mit dem Einstieg in den Tourismusbereich zu einer der größten Änderungen im Geschäftskonzept des Lebensmitteleinzelhändlers. Gemeinsam mit ITS Reisen vermarktet Penny fortan auch Reiseangebote. 2005 nimmt Penny als erster Discounter in Deutschland auch Zeitungen und Zeitschriften ins Sortiment auf und 2013 als erster deutscher Einzelhändler Gutscheine für Google Pay.

Ab 2009 geht das Wachstum des Discounters jedoch deutlich zurück und Penny verzeichnet erstmals Verluste. Als Reaktion entscheidet sich der Konzern dazu, 2011 mehrere Märkte zu schließen oder in Rewe-Märkte umzuwandeln. Zeitgleich startet Penny erstmals eine TV-Kampagne – vermutlich, um einen Image-Wandel herbeizuführen und die Discounter-Kette wieder populärer zu machen. Eine weitere Maßnahme in diese Richtung: Penny setzt ab den 2010er-Jahren auf das Thema Nachhaltigkeit und kommuniziert dazu auch regelmäßig auf unterschiedlichen Kanälen. Beispielsweise beginnt die Kette 2016 damit, nicht normgerechte Obst- und Gemüseprodukte zu verkaufen.

Ausbildung, duales Studium & Co: der Karrierestart bei Penny

Als Unternehmen der Rewe Group setzt auch Penny auf eigene Auszubildende, die mittel- bis langfristig in Führungspositionen aufsteigen sollen. Penny bietet Schulabsolventen Einstiegsmöglichkeiten in den Bereichen Vertrieb, Logistik und Büromanagement. Die Ausbildungen dauern je nach Beruf zwischen zwei und drei Jahren und können bei herausragenden Leistungen verkürzt werden.

Penny bildet in folgenden Berufen aus:

Des Weiteren gibt es bei Penny die Möglichkeit, ein sogenanntes Abiturientenprogramm als berufliche Einstiegsmöglichkeit zu nutzen. In nur 18 Monaten wird dabei die Ausbildung zum Kaufmann im Einzelhandel durchlaufen. Anschließend erfolgt die Weiterbildung zum Handelsfachwirt. Auf diese Weise können sich junge Menschen mit Hochschulreife in insgesamt nur 3 Jahren ohne Studium für eine verantwortungsvolle Marktleitungsfunktion qualifizieren.

Zudem bietet Penny interessierten Abiturienten nach ihrem Abschluss auch die Möglichkeit eines dualen Studiums an. Im Wechsel zwischen Praxis- und Theoriephasen bereitet das Unternehmen seine Studierenden in Zusammenarbeit mit einer Berufsakademie auf künftige Führungspositionen vor. Mögliche duale Studiengänge bei Penny sind:

Für Studienabsolventen, die nicht bei Penny studiert haben, bietet das Unternehmen hin und wieder Traineeprogramme an. In nur 14 Monaten werden die Trainees auf ihre künftigen Aufgaben in der Bezirksleitung vorbereitet.

Ob Azubis, Studierende oder Trainees – bei allen Ausbildungen bezahlt Penny nach Tarif und garantiert ab dem zweiten Jahr sogar ein festes Weihnachtsgeld.

Jobs und Gehälter bei Penny

Penny verspricht auf der eigenen Website vielfältige Karrierechancen in den Märkten und der Zentrale, in der Logistik und im Vertrieb. Das Unternehmen bietet seinen Beschäftigten dabei diverse Vorteile: So wirbt Penny um künftige Arbeitnehmer beispielsweise mit Weihnachts- und Urlaubsgeld, einer betrieblichen Altersvorsorge bei der Rewe Group sowie verschiedenen Rabatten bei Partnergeschäften.

Auf Wunsch haben Arbeitnehmer nach drei Jahren die Möglichkeit, im Rahmen eines Sabbaticals eine ein- bis sechsmonatige Auszeit zu nehmen. Für Eltern und Menschen mit einem Pflegefall in der Familie ermöglicht Penny nicht nur individuelle Teilzeitmodelle, sondern unterstützt zudem bei der Suche nach der passenden Kinder- oder Pflegebetreuung. Für dieses Engagement wurde Penny 2018 durch audit berufundfamilie ausgezeichnet.

Neben diesen Benefits dürfte die meisten Arbeitnehmer insbesondere das Gehalt interessieren. Dieses wird bei Penny nach Tarif bezahlt. Die folgende Liste enthält einige exemplarisch ausgewählte Stellen mit ihren zu erwartenden Jahresbruttogehältern:

Vor allem in den Märkten und Lagern, aber auch im Vertrieb und in der Zentrale arbeiten viele Beschäftigte in Teilzeit, was die mitunter sehr niedrigen Jahreslöhne zumindest teilweise erklären kann.

Freie Stellen bei Penny

Bruttogehalt:
Durchschnittliches Bruttogehalt bei 40 Wochenstunden

Ist Penny der passende Arbeitgeber?

Es gibt viele gute Argumente für den Discounter als Arbeitgeber. Neben der Bandbreite an möglichen Jobs, Entwicklungsmöglichkeiten und Benefits gilt Penny als einer der größten Arbeitgeber im Einzelhandel und bietet daher eine gewisse Sicherheit.

Dennoch ist die Arbeit im Einzelhandel insbesondere in den Märkten ein Knochenjob, der sehr viel von den Arbeitnehmern abverlangt. Obwohl sich Penny unter anderem mit individuellen Teilzeitmodellen und flexiblen Arbeitszeiten nach eigener Aussage um eine gute Work-Life Balance bemüht, sind auch dort, wie fast überall im Lebensmitteleinzelhandel, Überstunden keine Seltenheit. Die Work-Life-Balance ist somit auf Portalen für Arbeitgeberbewertungen trotz der Bemühungen des Unternehmens häufig der Faktor, der bei Penny die schlechtesten Werte erlangt.

Besonders positive Bewertungen erhalten hingegen die Faktoren Kollegenzusammenhalt und Teamspirit. Auch der Umgang mit älteren Beschäftigten und das Thema Gleichstellung erhalten auf den Bewertungsportalen vornehmlich positives Feedback von aktuellen und ehemaligen Angestellten.

Die Weiterbildungsmöglichkeiten und die Karrierechancen im Allgemeinen werden auf den Portalen sehr unterschiedlich bewertet. Zwar werden die Angebote und Aufstiegschancen positiv wahrgenommen, die zu investierende Zeit für einzelne Karriereschritte sorgt jedoch mehrfach für Kritik.

Die persönlichen Wahrnehmungen gehen bei einer großen Kette wie Penny jedoch häufig sehr stark auseinander. Arbeitsklima und Wohlfühlfaktor hängen nicht selten mit der einzelnen Filiale und der Besatzung vor Ort zusammen. Ob Penny der passende Arbeitgeber für einen selbst ist, kann daher nicht allgemein, sondern nur ganz individuell beantwortet werden.

 

Quellen:

glassdoor.de

kununu.com

merkur.de

penny.de

 

Autorin: Jasmin Dahler