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Nivea: Karriere, Gehalt und Ausbildung

Tipps & Tricks zum Thema Gehalt, Karriere & Berufsleben
findest du im Stepstone Magazin
Frau cremt sich mit Nivea ein

Wer kennt sie nicht, die runde blaue Dose, die sich in nahezu jedem Drogeriegeschäft Deutschlands befindet. Die Rede ist von einer der bekanntesten Hautpflege-Marken weltweit: Nivea. Als Marke der Beiersdorf AG löst sie die einstige Produktionsstätte von Heilpflastern ab und entwickelt sich zum vertrauensvollen Alltagsbegleiter vieler Menschen. Dabei entwickelte Beiersdorf seine vier Core-Values Care, Simplicity, Courage und Trust, um eine Kundschaft zu generieren. Doch lebt das Unternehmen diese Werte auch aus? Wie entstand die Marke Nivea? Welche Karriere- und Jobmöglichkeiten bietet das Unternehmen und wie bewerten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihren Arbeitgeber?

Die Geschichte von Nivea

Bereits seit 1911 gehört Nivea zu den bekanntesten Marken rund um die Hautpflege in Deutschland. Es handelt sich dabei um ein Produkt der Beiersdorf AG, die ihren Sitz in Hamburg hat und etwa 20.000 Mitarbeiter beschäftigt. Bei einem Jahresumsatz von mehr als sieben Milliarden Euro ist das Unternehmen weltweit tätig. Den Stein ins Rollen brachte Dr. Isaac Lifschütz, der 1911 den Emulgator „Eucerit“ erfand, der bis heute das Mischen von Ölen und Wasser ermöglicht. Durch den Dermatologen Prof. Paul Gerson Unna wurde der Apotheker und Unternehmer Dr. Oscar Troplowitz auf die Wasser-Öl-Emulsion aufmerksam und erkannte, dass diese Innovation die optimale Basis für eine Hautcreme bildet. Zusammen gründeten sie noch im selben Jahr die Marke Nivea. Namensgeber der Marke ist die schneeweiße Farbe der Creme, denn im Lateinischen stehen die Begriffe nix und nivis für Schnee. Wörtlich übersetzt bedeutet Nivea also die Schneeweiße.

Der Erfolg der Marke spricht für sich, denn über die Jahre produziert Nivea auch Puder, Seifen und Haarmilche. Das Unternehmen nutzt die Internationalität durch Schiffe und Flugzeuge und expandiert weltweit, sodass Nivea bereits 1914 auf jedem Kontinent angeboten wird. Dies zahlt sich aus, denn rund 42 Prozent des Umsatzes werden bis dato im Ausland erzielt.

Auch im 21. Jahrhundert wird Hautpflege als klassisch weiblich stigmatisiert. Nivea hingegen erkennt schon in den 1920er und 1930er-Jahren, dass auch die männliche Gesichtshaut gepflegt werden muss. Entsprechend entwickeln sie Rasierseife und Rasierschaum für den Mann. Dieser Trend setzt sich 1980 mit der Entwicklung des alkoholfreien After Shave Balsams und 1986 mit dem Launch der Nivea Men Serie fort, die heute eine große Angebotspalette mit Cremes, Shampoos und Stylingprodukten umfasst. Einen weiteren Meilenstein feiert die Nivea-Creme in den 20ern und 30ern mit einem neuen Design-Konzept: Die runde blaue Dose ist geboren. Auch Werbemaßnahmen ziehen nicht am Unternehmen vorbei, denn Beiersdorf beginnt Werbespots zu produzieren, die Themen wie Verjüngung, Urlaub und die moderne Frau beinhalten.

Urlaubserlebnisse und Sonnenbäder werden in den 1950er-Jahren durch den wachsenden Wohlstand und das eigene Auto von den Deutschen angestrebt. Dort erkennt Nivea eine Marktlücke, denn schon lange beschäftigen sie sich mit den Auswirkungen von Sonnenstrahlen auf der Haut. Als Reaktion entwickeln sie das Nivea Ultra-Öl-Spray, einem Sonnenschutzspray, das sich zusammen mit dem aufblasbaren Nivea Wasserball zum Verkaufsschlager entpuppte. Doch dort stoppt ihre Forschung nicht. Im Jahr 1975 schaffen die Forscher*innen es, einen direkten Vergleich der Sonnenschutzwirkung von Produkten vorzunehmen, sodass sie seitdem einen Sonnenschutzfaktor auf ihren Produkten indizieren können.

Grundsätzlich geht Nivea mit dem Zahn der Zeit, denn sie reagieren auf gesellschaftliche und soziale Veränderungen mit neuen Produkten. Dazu zählen in den 1960er Jahren die schnell einziehende Nivea Milk für berufstätige Frauen und die Pflegeserie babyfein im Kontext des Babybooms, die Puder, Cremes, Bäder, Seifen und Wattestäbchen umfasst. 1998 erkennt Nivea, dass ältere Haut mehr Pflege benötigt, weshalb sie eine Pflegeserie für reife Haut ab 50 entwickeln. Der Hauptinhaltsstoff Coenzym Q10 findet sich seitdem in fast allen relevanten Nivea-Produkten wieder. 2011 und 2014 greifen sie den immer schneller und hektischer werdenden Lebensstil auf, indem sie die Invisible Black & White Deo-Serie und die In-Dusch Body Lotion für Frauen und Männer auf den Markt bringen.

Über 100 Jahre, mehr als 500 Produkte und in über 200 Ländern: Die Marke Nivea von Beiersdorf ist Vorreiter in Sachen Hautpflegeprodukte wie Shampoos, Seifen, Duschgels, Deodorants oder Sonnenschutz. Die Gründe dafür sind unter anderem die stetige Forschung und Entwicklung des Sortiments. Heute arbeiten über 500 Mitarbeitende in diesem Bereich. Auch Umweltschutz durch die Natural Balance Serie mit Inhaltsstoffen aus ökologischem Anbau oder karitatives Engagement in Form von guten Arbeitsbedingungen und gemeinnützige Projekte lebt das Unternehmen. Durch das Konzept Sister2Sister bekommen Mädchen aus schwierigen Familienverhältnissen eine Mentorin zur Seite gestellt. Ebenfalls fördert Nivea Familienstärkungsprogramme mit SOS-Kinderdörfern, arbeitet mit der DLRG zusammen und beteiligt sich an der Neurodermitisschulung e.V.

Ausbildung und Karriere bei Beiersdorf

Beiersdorf bietet interessierten Personen eine Reihe von unterschiedlicher Karrieremöglichkeiten. Die Bereiche Marketing, Sales, aber auch IT und Forschung und Entwicklung bieten Platz für eine Ausbildung, ein Praktikum oder eine Traineeposition beim Hautpflege-Giganten.

Ausbildungsplätze und Praktika für Schülerinnen und Schüler

Beiersdorf bietet jungen Nachwuchstalenten seit über 90 Jahren Ausbildungsplätze in Hamburg an. Insgesamt können Jugendliche zwischen sechs klassischen Ausbildungsangeboten und eine studienintegrierte Ausbildung wählen:

Je nach Ausbildung werden ein Hauptschulabschluss, ein sehr guter Realschulabschluss, Abitur oder Fachabitur vorausgesetzt. Die Ausbildungen beginnen im August und dauern zwischen drei und dreieinhalb Jahre. Bei der studienintegrierenden Ausbildung sind es vier Jahre. Die Ausbildungen erfolgen an der Berufsschule von Beiersdorf (BSW) oder der Beruflichen Hochschule Hamburg (BHH). Die Bewerbung erfolgt online. Zwischenzeitlich bietet Beiersdorf auch Orientierungs- und Wirtschaftspraktika für Schüler und Schülerinnen an.

Das Unternehmen wirbt mit erfahrenen, spezialisierten Ausbildenden, die den Auszubildenden eine angenehme Lernatmosphäre ermöglichen. Zu den Extras zählen unter anderem eine gute Vergütung, Auslandspraktika, Weiterbildungen, betriebliche Altersvorsorge und die Chance auf ein Stipendium für ein Bachelorstudium.

Karrieremöglichkeiten für Studierende

Studentinnen und Studenten bietet Beiersdorf ein großes Sammelsurium an Karrieremöglichkeiten an. Studierende, die das Unternehmen besser kennenlernen möchten, können sich für Praktika oder Werkstudentenjobs bewerben. Die Bereiche Qualitätsmanagement, Forschung und Entwicklung, Finanzen oder Human Resources stehen dabei zur Verfügung. Sowohl ein freiwilliges als auch ein Pflichtpraktikum werden mit 2.000 Euro monatlich vergütet. Das Gehalt von Werkstudierenden liegt bei 18,19 Euro pro Stunde. Home-Office, Gleitzeit, kostenlose Produkte und eine potenzielle Aufnahme im Talentprogramm Close2B mit Zugriff auf eine Online-Networking-Plattform, Events und direkten Jobangeboten sind die Benefits.

Sollten sich die Studierenden für eine Karriere bei Beiersdorf entscheiden, können sie sich für das Traineeprogramm Beyond Borders bewerben. Dort übernehmen die Trainees von Beginn an Verantwortung und spannende Aufgaben. Der Vertrag ist unbefristet und der Ablauf kann individuell gestaltet werden – auch mit In- und Auslandsreisen. Das Jahresgehalt liegt bei 60.000 Euro. In folgenden Bereichen kann ein Traineeprogramm absolviert werden:

  • Brand Management & Digital Marketing
  • Corporate Strategy HQ
  • Finance & Controlling
  • Human Resources
  • Sales & E-Commerce
  • Supply-Chain-Management

Sollten keine Traineestellen ausgeschrieben sein, können sich interessierte Personen bei der Jobbörse von Beiersdorf registrieren und einen Job-Agenten einrichten, der sie informiert, sobald es wieder Angebote gibt. Der Bewerbungsprozess durchläuft viele Stationen: vom Anschreiben und Lebenslauf über einen Online-Test, einem Video-Interview bis hin zum virtuellen Auswahltag. Der Kniff an der Sache: vieles wird auf Englisch durchgeführt.

Auch für Promovierende im Bereich Forschung und Entwicklung hat Beiersdorf etwas in petto. Im Hauptforschungszentrum in Hamburg erhalten sie eine Mentorin oder einen Mentor, an dessen Seiten sie sich für eine Laufbahn im Unternehmen qualifizieren können. Der Arbeitsvertrag ist auf drei Jahre befristet. Beiersdorf ermöglicht seinen Promovierenden Zugang zu den neuesten Technologien, Vernetzungsmöglichkeiten mit anderen Promovierenden, wissenschaftliche Kolloquien, Seminare und ein hohes Forschungsniveau.

Jobs und Gehälter bei Nivea

Sowohl für Einsteiger als auch für Berufserfahrene bieten Beiersdorf und Nivea an unterschiedlichen Standorten Jobs an. In den Nivea Häusern in Hamburg und Berlin werden folgende Jobs angeboten:

Die Stellenangebote bei Beiersdorf weisen eine größere Bandbreite auf. Beispielhafte Berufsgruppen sind:

Beiersdorf und die Nivea Häuser bieten zahlreiche Benefits für ihre Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Dazu zählen die Klassiker: attraktive Vergütungen, flexible Arbeitszeiten mit Home-Office-Option und 30 Tage Urlaub. Darüber hinaus bieten sie Umzugs- und Immigrationshilfe, Sabbatical-Optionen, Familienunterstützung und Gesundheitschecks sowie Weiterbildungsmöglichkeiten an. Besonders die Vereinbarkeit von Beruf und Familie steht ganz oben. Entsprechend haben sie eine betriebseigene Kita, Jobsharing und Eltern-Kind-Büros.

Aktuelle Stellenangebote:

Bruttogehalt:
Durchschnittliches Bruttogehalt bei 40 Wochenstunden

Wie beurteilen Mitarbeitende Nivea und Beiersdorf als Arbeitsgeber?

Durch seine zahlreichen Benefits und die langjährige Beständigkeit des Unternehmens etablieren sich Beiersdorf und seine Marke Nivea als große Player in der Hautpflege- und Kosmetikbranche. Doch wie stehen sie als Arbeitgeber dar? Beiersdorf überzeugt seine Arbeitnehmenden auf ganzer Linie. Sehr gut werden der Kollegenzusammenhalt, das Gehalt und der grundsätzliche Teamspirit bewertet. Auch die unternehmenseigene Kultur wird gelobt sowie das Onboarding und die Möglichkeit Verantwortung zu übernehmen. Die ein oder andere Bewertung auf gängigen Bewertungsplattformen kritisiert die mitunter langen Entscheidungswege und eintönigen Aufgaben. Dies hängt jedoch auch von der Abteilung ab.

Die Nivea Häuser hingegen schneiden wesentlich schlechter ab. Trotz vereinzelter guter Bewertungen hinsichtlich Kollegenzusammenhalt und vielseitigen Tätigkeiten, scheint das Gehalt nicht mithalten zu können. Auch die angepriesenen flexiblen Arbeitszeiten scheinen im Nivea Haus nicht stattzufinden. Ebenfalls mangelt es den ein oder anderen Arbeitnehmenden an Wertschätzung durch die obere Etage. Hier bietet sich für Nivea noch Spielraum für Verbesserungen.

Quellen:

Beiersdorf.de

Glassdoor.de

Kununu.com

Nivea.de

 

Autorin: Alicja Grüllenberger