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A.T.U: Gehalt, Jobs, Karriere & Ausbildung bei Auto-Teile-Unger

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Ein Kfz-Mechatroniker nimmt Messungen im Motorraum eines Autos vor.

Bei aktuell fast 48 Millionen in Deutschland zugelassenen Pkw, ist der Bedarf an Ersatzteilen und Reparaturdienstleistungen entsprechend hoch. Dieses Geschäftspotenzial veranlasste Peter Unger bereits im Jahr 1985, ein Unternehmen mit Sitz in Weiden in der Oberpfalz zu gründen, das heute als Auto-Teile-Unger, kurz A.T.U, rund 10.000 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in mehr als 550 Filialen beschäftigt und seit 2016 Teil des französischen Familienunternehmens Mobivia ist. Das Erfolgsmodell – die Kombination eines Autofahrer-Fachmarktes mit einer Kfz-Werkstatt – führt jährlich zu einem Umsatz von rund einer Milliarde Euro.

Unter dem Leitsatz, die Kundenwünsche möglichst „schnell, gut und günstig“ umzusetzen, führen die Kfz-Fachleute Beratungen, Wartungen und Reparaturen für alle Automarken durch, nach eigener Aussage ausschließlich unter Verwendung von Ersatzteilen mit Originalteil-Qualität. Autofahrer profitieren nicht nur von Schnellservice-Angeboten und günstigen Preisen, sie können sogar selbst bei der Reparatur dabei sein. Zudem bietet A.T.U einen Hol- und Bringservice.

Wie wirkt sich der eigene Anspruch, schnelle und günstige Dienstleistungen bei Sicherstellung einer guten Qualität anzubieten, auf die Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen aus? Erhalten sie für ihre Einsatzbereitschaft ein angemessenes Gehalt? Diese und weitere Fragen beantworten wir in diesem Artikel und werfen dabei zudem einen genaueren Blick auf die Ausbildungsmöglichkeiten und Jobs bei Auto-Teile-Unger.

Die Geschichte von A.T.U: Von der Gründung bis heute

Nachdem der Unternehmensgründer Peter Unger 1984 seinen Reifengroßhandel verkauft hat, beginnt er den Aufbau seines neuen Unternehmens, das ab 1985 neben Autoreifen, die heute nur noch einen Teil des Sortiments ausmachen, bis zu 140.000 weitere Artikel anbietet. Für die Einkaufsstrategie lässt er sich vom sogenannten ALDI-Prinzip inspirieren: Der Kauf von besonders großen Mengen ermöglicht günstige Preise – ein Vorteil, der laut A.T.U direkt an die Kunden weitergegeben wird.

Dieses Konzept verhilft dem Unternehmen bereits in den Anfangsjahren zu Erfolgen und ermöglicht eine schnelle Expansion innerhalb Deutschlands, die durch die Wiedervereinigung 1990 stark vorangetrieben wird. Die immer größer werdende Menge an Einzelteilen, die die in ganz Deutschland verteilten Filialen in kürzester Zeit erreichen sollen, macht eine durchdachte logistische Planung notwendig. So wird 1996 das erste Logistikzentrum in Weiden eröffnet, das ab 2002 von einem weiteren Zentrum in Werl unterstützt wird. 1997 öffnet der erste internationale Standort in Österreich, wo A.T.U bis heute vertreten ist.

Die Automobilindustrie ist nicht zuletzt für ihre schädlichen Auswirkungen auf die Umwelt bekannt. A.T.U allerdings setzt sich bereits früh für das Recycling von Altmaterialien ein, indem es im Jahr 2000 eine eigene Recyclinganlage in Betrieb nimmt. Dort werden laut Unternehmensangaben 95 Prozent der Altmaterialien aus den Filialen wiederverwertet und zu neuen Rohstoffen. Die Recyclinganlage wurde 2009 zu einem Tochterunternehmen und firmiert heute unter dem Namen ESTATO Umweltservice GmbH. Auch hinsichtlich der Digitalisierung zeigt sich A.T.U innovativ: Seit 2005 hat das Unternehmen einen eigenen Onlineshop.

Ausbildung bei Auto-Teile-Unger

Auto-Teile-Unger bietet interessierten jungen Menschen vielseitige Ausbildungsmöglichkeiten, denn zusätzlich zur Reparatur von Fahrzeugen und zum Verkauf von Autoteilen in den Filialen, finden sich weitere Einsatzmöglichkeiten in der Firmenzentrale in Weiden in der Oberpfalz. Bei besonders guten Leistungen profitieren die Azubis von Prämien und können gezielt auf eine Übernahme hinarbeiten. Außerdem haben die Auszubildenden die Möglichkeit, an einem internationalen Austausch-Programm mit den Azubis der französischen Mobivia Groupe teilzunehmen. Sie lernen dann in circa zwei Wochen eine Filiale der Firma Norauto genauer kennen.

Schulabsolventen, die sich für eine Ausbildung in einer A.T.U-Filiale entscheiden, wählen zwischen den Berufen Kfz-Mechatroniker und Kaufmann bzw. Kauffrau im Einzelhandel.

Folgende Ausbildungen können in der Zentrale in Weiden in der Oberpfalz absolviert werden:

Angehende Kaufleute für Büromanagement haben berufsbegleitend die Möglichkeit, einen zusätzlichen Abschluss als Fremdsprachenkorrespondent für Englisch zu erlangen.

Schüler und Schülerinnen, die nach ihrem Schulabschluss eine Ausbildung im Kfz-Bereich beginnen möchten, haben zuvor die Möglichkeit, im Rahmen eines Praktikums Einblicke in die verschiedenen Aufgabenbereiche zu bekommen und gegebenenfalls bereits vorab ihre Chancen bei der Bewerbung für einen Ausbildungsplatz zu verbessern.

Jobs und Gehälter bei A.T.U

Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen erhalten neben ihrem Gehalt Sonderleistungen wie Prämien, Mitarbeiterrabatte, vermögenswirksame Leistungen und betriebliche Altersvorsorge. Betriebsräte sorgen dafür, dass die Anliegen der Belegschaft Beachtung finden.

Da sich die Automobilbranche vor allem im technischen Bereich ständig weiterentwickelt, sieht Auto-Teile-Unger Weiterbildungen als notwendige Voraussetzung für den Erfolg des Unternehmens, weshalb es die A.T.U Academy als firmeneigene Weiterbildungseinrichtung gegründet hat. A.T.U wirbt außerdem mit hervorragenden Aufstiegschancen.

Neben den internen Ausbildungsberufen bietet A.T.U auch Einstiegsmöglichkeiten für zahlreiche weitere Berufsgruppen. Die meisten offenen Stellen befinden sich in den Bereichen Kfz-Mechanik und Kfz-Mechatronik. Abhängig von der Berufserfahrung können Kfz-Mechatroniker und Kfz-Mechatronikerinnen bei Auto-Teile-Unger mit einem Jahresbruttogehalt innerhalb einer Spanne von 21.900 bis 49.200 Euro rechnen.

Im Folgenden weitere ausgewählte Stellen mit ihrem zu erwartenden Jahresbruttogehalt:

Aktuelle Jobs bei A.T.U

Bruttogehalt:
Durchschnittliches Bruttogehalt bei 40 Wochenstunden

Auto-Teile-Unger als Arbeitgeber? So sehen die Mitarbeiter den Kfz-Dienstleister

Auto-Teile-Unger hat in der Öffentlichkeit nicht den besten Ruf – so fällt zumindest das Urteil der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen aus, die sich auf Plattformen für Arbeitgeberbewertungen zum Unternehmensimage geäußert haben. Auch die eigene Wahrnehmung des Arbeitgebers ist bei vielen Beschäftigten nicht sehr positiv: Lediglich 44 Prozent der Bewertenden würden A.T.U als Arbeitgeber weiterempfehlen. Wo liegen die Kritikpunkte am Unternehmen und wo dessen Stärken? Im Folgenden ein genauerer Blick auf einige Kriterien:

Die meisten positiven Bewertungen erzielt A.T.U hinsichtlich des Umweltbewusstseins: Der Einsatz für die Wiederverwertung der Materialien scheint in den Filialen in Form von Mülltrennung in den meisten Fällen erkennbar zu sein. Auch die vorhandenen Benefits, wie vermögenswirksame Leistungen, und die Möglichkeit der Schichtarbeit treffen bei einigen Mitarbeitern auf Zustimmung. Viele der Beschäftigten fühlen sich jedoch nicht ausreichend wertgeschätzt. Dies äußert sich in Kritik an der Bezahlung, am Umgang der Vorgesetzten mit ihren Mitarbeitern sowie an der Handhabung von Weiterbildungsmaßnahmen. Zahlreiche Mitarbeiter sind der Ansicht, ihre Firma fördere sie nicht ausreichend, sodass sie in ihrer Freizeit privat Weiterbildungen absolvieren, die jedoch von A.T.U mitunter nicht anerkannt würden.

Während der Kollegenzusammenhalt von vielen Mitarbeitern als freundlich und kollegial wahrgenommen wird, würden Personalmangel und eine hohe Fluktuation die übrigen Mitarbeiter unter Druck setzen und Überstunden nötig machen. Häufig kurzfristig stattfindende Dienstplanänderungen trügen zusätzlich zu einer schlechten Work-Life-Balance bei. Veraltete Büro- und IT-Ausstattung erschwerten die Arbeit und das ständige Stehen stelle eine körperliche Belastung für die Mitarbeiter in den Filialen dar, was speziell für ältere Kollegen schwierig sei.

Der Umgang unter den Mitarbeitern und das Verhältnis zu den Vorgesetzten hängen jedoch erfahrungsgemäß stark von der jeweiligen Abteilung oder Filiale ab. Auch die Arbeitsbedingungen und die Ausstattung können hier unterschiedlich ausfallen, sodass es schwierig ist, ein allgemeingültiges Urteil über die Arbeitsverhältnisse bei Auto-Teile-Unger zu fällen.

 

Quellen:

Atu.de

Glassdoor.de

Kununu.com

Statista.com

 

Autorin: Paula Köhnke