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VW: Gehalt, Ausbildung, Karriere & Jobs bei Volkswagen

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Ingenieure In einer Autowerkstatt schauen sich an einem Computer die neusten Entwicklungen an

In den letzten Jahren wird der Volkswagen-Konzern in den Medien insbesondere mit dem Abgasskandal aus dem Jahr 2015 in Verbindung gebracht. Dennoch bleibt Volkswagen laut eigener Aussage für viele noch immer der Inbegriff von Mobilität. Das Unternehmen ist bestrebt, durch die Weiterentwicklung des Automobilbaus auch in Zukunft einen wichtigen Beitrag in der Automobilbranche zu leisten. Dafür benötigt VW kompetente und engagierte Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen.

Weltweit beschäftigt VW rund 200.000 Menschen an mehr als 50 Standorten in 14 Ländern. In Deutschland betreibt der Autohersteller zehn Standorte, alleine in Wolfsburg arbeiten mehr als 60.500 Personen. Mit einem Jahresumsatz von 222,9 Milliarden Euro im Jahr 2020 gehört Volkswagen zu den erfolgreichsten Automobilherstellern. Gemessen am Fahrzeugabsatz befindet sich der Konzern aktuell hinter Toyota weltweit auf dem zweiten Platz.

Doch erreicht dieser Erfolg auch die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in Deutschland? Wie viel Gehalt können die Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen bei VW erwarten? Welche Jobs und Ausbildungsmöglichkeiten bietet der Automobilhersteller? Der folgende Artikel behandelt diese und weitere Fragen.

Gründung und Entwicklung von VW

Der Autokonzern Volkswagen hat eine bewegte Geschichte – nicht nur in jüngster Vergangenheit, in der Abgasskandale die Automobilbranche erschütterten und Volkswagen als erstem Automobilhersteller die Fälschung bzw. Vorenthaltung von Abgaswerten nachgewiesen werden konnte. Bereits die Gründung durch die Nationalsozialisten wirft einen Schatten auf die Geschichte des Konzerns.

Im Zeichen von Adolf Hitlers Versprechen, einen „Volkswagen“ für höchstens 1.000 Reichsmark entwickeln zu lassen, entsteht 1938 die später Wolfsburg genannte VW-Stadt. Auf die Entstehung des „Volkswagens“ warten die Deutschen während dieser Zeit jedoch vergeblich: Bis Kriegsende werden lediglich 630 zivile Fahrzeuge gebaut – für führende NSDAP-Funktionäre. Vor allem entstehen im VW-Werk militärische Fahrzeuge, Kampfflugzeuge, Minen und Flugbomben, die von mehr als 20.000 KZ-Häftlingen und Zwangsarbeitern produziert werden.

1945 übernimmt die britische Besatzungsmacht das VW-Werk, dessen Fortbestand mit Produktionsbeginn des VW-Käfers im selben Jahr gesichert wird. 1949 wird das Werk an das Land Niedersachsen übergeben. Seitdem wächst der Konzern stetig: Bereits vier Jahre später entsteht die erste VW-Produktionsgesellschaft im Ausland, im brasilianischen São Paolo. Mit dem Wirtschaftswunder in den 1950er-Jahren schreiten Internationalisierung und Massenproduktion im Unternehmen voran. In dieser Zeitspanne ist der Hersteller der führende deutsche Automobilexporteur mit einem Anteil von bis zu 50 Prozent an der Automobilausfuhr. Der Wunsch nach einem „Volkswagen“ wird mit der rasanten Motorisierung in Deutschland nun doch noch erfüllt.

Am großen wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens wird die Belegschaft mit hohen Löhnen und freiwilligen Sozialleistungen beteiligt. Die Tarif- und Sozialpolitik des Unternehmens trägt zur Entstehung einer Stammbelegschaft bzw. Volkswagen-Familie bei und findet sich noch heute im Selbstverständnis und der Unternehmenskultur von Volkswagen wieder. Bis heute hält sich die marktorientierte und zugleich sozial verantwortliche Beschäftigungspolitik des Unternehmens. Bereits 1994 wurde die tariflich vereinbarte Arbeitszeit auf 35 Stunden bei einer 5-Tage-Woche festgelegt.

Heute ist das Unternehmen weltweit in mehr als 150 Märkten präsent und fertigt internationale Bestseller-Modelle wie Golf, Tiguan, Jetta und Passat. Zum Automobilriesen gehören zudem die Marken Audi, Bentley, Bugatti, Ducati, Lamborghini, MAN, Porsche, Scania, Seat und Škoda. Für die nächsten Jahrzehnte hat Volkwagen kein geringeres Ziel, als „die Zukunft der Mobilität neu zu erfinden“: Dazu gehören Elektromobilität, Smart Mobility und digitale Transformation, die das Unternehmen stark vorantreiben möchte. Mit der Konzernstrategie „TOGETHER 2025+“ verfolgt VW die Vision, sozialverträglich und auf Grundlage von wissenschaftlichen Werten zu wachsen und damit Mobilität für jetzige und künftige Generationen nachhaltig zu gestalten.

Unter der Prämisse „Shaping mobility – for generations to come“ soll Autofahren sauber, leise, intelligent und sicher und der Konzern bis spätestens 2050 CO2-neutral werden. Dafür entwickelt Volkwagen Fahrzeuge, die vollelektrisch und autonom fahren sollen. Das heißt zum Beispiel, dass Autos selbstständig einparken, Staus umfahren und sich automatisch selbst vermieten werden. Für diese innovativen Ideen braucht es viele Expertinnen und Experten, die mit ihren Ideen zum Wachstum und der nachhaltigen Prägung des Unternehmens beitragen.

Ausbildung und Karrierestart bei VW

Die Einstiegs- und Arbeitsmöglichkeiten bei Volkswagen sind vielseitig: Berufseinsteigern und Berufseinsteigerinnen eröffnen sich daher unterschiedliche Möglichkeiten, ihre Karriere bei Volkswagen zu beginnen.

Berufsausbildungen bei VW

Schulabsolventen haben die Möglichkeit, eine Berufsausbildung bei Volkswagen anzustreben. Die angebotenen Lehrstellen erstrecken sich dabei über kaufmännische, technisch-gewerbliche und informationstechnische Berufe. VW bietet unter anderem Ausbildungen in folgenden Berufen an:

Die Ausbildungen finden in den verschiedenen Betriebsstätten wie etwa in Emden, Ingolstadt oder Wolfsburg statt. Während der dreijährigen Ausbildung werden die Auszubildenden im Unternehmen auf die Berufspraxis vorbereitet und so zu einem sicheren Berufseinstieg hingeführt. Als Voraussetzung empfiehlt Volkswagen ein (Fach-)Abitur für die Ausbildung in einem IT-Beruf, einen mittleren Schulabschluss als Grundlage für eine technisch-gewerbliche Ausbildung und mindestens einen guten Hauptschulabschluss für die Ausbildung in einem kaufmännischen Beruf.

Duales Studium bei VW

Außerdem kann bei VW ein duales Studium absolviert werden. Die Studierenden legen dabei nicht nur ein Grundlagenstudium ab, sondern sammeln zeitgleich durch studienbegleitende Praxiseinsätze im entsprechenden Berufsfeld wichtige Erfahrungen. Neben einem Hochschulabschluss und wertvoller Praxiserfahrung sind auch die Kontakte im Unternehmen und zu Partnerunternehmen ein Zugewinn, den ein duales Studium bei VW mit sich bringt. Absolventinnen und Absolventen sind nach ihrem Abschluss bestens für unterschiedliche Stellen bei der Volkswagen AG, wie etwa für Schlüsselpositionen in der Volkswagen Group Services vorbereitet.

Je nach Studiengang findet das duale Studium an der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften in Wolfsburg, Wolfenbüttel oder Salzgitter statt. Möglich ist außerdem ein Studium der Mechatronik in Hannover, der Informatik in Hannover, Kassel oder Wolfsburg sowie des Chemieingenieurwesens in Salzgitter. Die Praxiseinsätze werden üblicherweise in Wolfsburg oder entsprechend der jeweiligen Ausschreibung an einem anderen Standort von VW absolviert. Studierende der Fachrichtung IT können zwischen den Schwerpunkten Wirtschaft/BWL oder Logistik wählen. Nach 3,5 bis 4 Jahren wird das duale Studium mit einem Bachelor-Abschluss und einem Zertifikat der Industrie- und Handelskammer abgeschlossen.

Folgende duale Studiengänge bietet Volkswagen Interessierten an:

  • Automotive Engineering
  • Betriebswirtschaft
  • Betriebswirtschaft Schwerpunkt Controlling
  • Betriebswirtschaft Schwerpunkt Wirtschaftsinformatik
  • Chemie
  • Chemie-Ingenieurwesen
  • Digital Engineering Maschinenbau
  • Elektro- und Informationstechnik
  • Fahrzeugbau
  • Fahrzeuginformatik
  • Informatik
  • Ingenieurinformatik
  • International Business
  • Logistikmanagement
  • Logistik und Informationsmanagement
  • Mechatronik
  • Wirtschaftsingenieurwesen Elektro- und Informationstechnik

 

Praktika, Traineeship und Volontariat bei VW

Studierende können sich aber auch über andere Wege für eine Anstellung bei Volkswagen qualifizieren. Die Stellenausschreibungen von Volkswagen richten sich insbesondere an Absolventinnen und Absolventen der Fachrichtungen Wirtschaftswissenschaften, Ingenieurwesen, Informatik und Naturwissenschaften.

VW ermöglicht es Studierenden bei einem Notendurchschnitt von mindestens 2,4 im Grund- oder Hauptstudium, ein freiwilliges Praktikum oder ein Pflichtpraktikum zu absolvieren. Das Praktikum dauert in der Regel zwischen acht Wochen und sechs Monaten. Alle Praktikanten bei VW werden von einem Betreuer begleitet, der für sie der erste Ansprechpartner bei administrativen und persönlichen Fragen ist. Des Weiteren bietet VW Studierenden auch die Möglichkeit eines Auslandspraktikums, zum Beispiel in den USA, in Argentinien, Japan oder Spanien.

Studienabsolventen können bei VW am Traineeprogramm oder Doktorandenprogramm teilnehmen. Das Traineeprogramm richtet sich an Hochschulabsolventen aus technischen und kaufmännischen Studiengängen. Das Programm dauert je nach Gestaltung und möglichen Auslandsaufenthalten zwischen 18 und 24 Monaten.

Beim Doktorandenprogramm unterstützt VW Absolventen bei einer Dissertation im eigenen Haus. Des Weiteren können Absolventen im Bereich Kommunikations- oder Medienwissenschaften ein Volontariat bei Volkswagen durchlaufen. Dieses dauert 24 Monate, drei Monate davon werden im Ausland absolviert.

Wer hingegen sein Studium abgebrochen oder sich nach der Schule gegen ein Studium entschieden hat, kann sich bei ausreichender IT-Begabung bei VW für die sogenannte Fakultät 73 qualifizieren. Innerhalb von zwei Jahren werden hier pro Jahrgang 100 Personen zu Softwareentwicklern ausgebildet. Teilnehmer und Teilnehmerinnen dieses Förderprogramms erhalten eine monatliche Qualifizierungsvergütung von 1.134,50 Euro.

Jobs & Gehälter bei VW

VW bietet vielfältige Karrierechancen in den verschiedensten Berufsfeldern an unterschiedlichen Standorten. Wie jedoch sind die Vergütungen der einzelnen Berufe? Grundsätzlich bezahlt Volkswagen nach einem Haustarifvertrag, der unter anderem ein Grundgehalt vorsieht. Die individuelle Höhe dieses Grundgehalts wird durch die Erfahrung, Führungsverantwortung und genaue Tätigkeit der oder des jeweiligen Beschäftigten beeinflusst.

Nachfolgend einige Berufe mit ihrem möglichen durchschnittlichen Jahreseinkommen:

Volkswagen bietet neben dem Gehalt Zusatzleistungen wie flexible Arbeitszeiten, eine betriebliche Altersvorsorge, Kinderbetreuung vor Ort und einen firmeneigenen Betriebsarzt. Darüber hinaus sind Essenszuschüsse oder ein Firmenhandy Benefits, die Volkswagen seinen Mitarbeitern bereitstellt.

Um dem stetigen Wandel gerecht werden zu können, setzt der Konzern insgesamt auf eine nachhaltige und zukunftsorientierte Entwicklung seiner Belegschaft. Er bietet dafür neben internen Fortbildungen und Qualifizierungsmaßnahmen am jeweiligen Standort auch Seminare an der Volkswagen Group Academy und der sogenannten AutoUni an. Neben fachlichen Weiterbildungen gehören auch Sprachkurse und Seminare für werdende Eltern zum Fortbildungsprogramm von VW. 

Aktuelle Stellenangebote bei VW

Bruttogehalt:
Durchschnittliches Bruttogehalt bei 40 Wochenstunden

VW als Arbeitgeber

Mit der Gründung des Konzerns im Nationalsozialismus setzt sich Volkswagen aktiv auseinander. 1999 wird in Wolfsburg in einem ehemaligen Luftschutzbunker eine Dauerausstellung eröffnet, um an die Zwangsarbeit bei der Entstehung des Volkswagenwerks zu erinnern. Trotz der belasteten Vergangenheit ist der Automobilriese heute ein offener und diverser Arbeitgeber, der auch als Global Player auf dem internationalen Arbeitsmarkt stark vertreten ist.

Auf den Dieselskandal reagiert das Unternehmen mit zweifachem Führungswechsel innerhalb von drei Jahren und einer zukunftsgerichteten Entwicklung hin zur E-Mobilität. Mit der Unternehmensstrategie „NEW AUTO – Mobility for Generations to come“ verfolgt der Vorstandsvorsitzende Herbert Diess die Ziele, „Weltmarktführer für Elektroautos zu werden“ und die vollständige Klimaneutralität bis 2050 im eigenen Konzern zu erreichen. Ein wichtiger Schritt in diese Richtung wird es sein, bis 2040 durch den Verzicht von Verbrennungsmotoren nahezu alle neuen Konzernfahrzeuge möglichst emissionsfrei zu produzieren.

Auf Arbeitgeberbewertungsportalen äußert sich die Belegschaft mehrheitlich positiv über Volkswagen als Arbeitgeber. Sie schreibt der Volkswagen AG insgesamt eine eher moderne Unternehmenskultur zu, die eine günstige Work-Life-Balance ermöglicht, sowie eine Führung, unter der die Mitarbeitenden an Entscheidungen beteiligt werden. Der kollegiale Zusammenhalt und die interessanten Aufgaben werden ebenfalls häufig gut bewertet. Wenig Lob bekommen hingegen die festgefahrenen bürokratischen Strukturen und Abstimmungsschleifen, die Kommunikationswege ausbremsen. Eine Entwicklung hin zu agilem Arbeiten leitete der Konzern bereits ein. Diese sollen die bürokratischen Prozesse ablösen und damit die Kommunikation beschleunigen.

Das Leitbild des Konzerns ist ein nachhaltiges Wachstum vor dem Hintergrund eines starken, gemeinsam agierenden Teams. Realisiert wird dieser Teamgeist durch eine positive Work-Life-Balance, faire Einkommen und hohe Arbeitsplatzsicherheit sowie einen besonders ausgeprägten kollegialen Zusammenhalt. Darüber hinaus bietet VW Vorteile wie etwa die Möglichkeit des Werksangehörigen-Leasings, ein umfangreiches Weiterbildungsangebot und betriebliche Altersvorsorge. Das Führungsverständnis von Volkswagen beruht laut der unternehmenseigenen Karriereseite auf partnerschaftlicher Zusammenarbeit und gegenseitigem Respekt – und wird von der Belegschaft positiv wahrgenommen.

Volkswagen hat mit diesen Plänen die Möglichkeit, sich positiv weiterzuentwickeln und nicht nur ein wichtiger Arbeitgeber zu bleiben, sondern auch ein Arbeitgeber mit zeitgemäßen Arbeitsbedingungen und positivem Image zu werden.

 

Quellen:

Glassdoor

Kununu

NDR

Volkswagen

Welt

 

Autorin: Gesa Schaffrath