Karrierelexikon

Gehalt im Trainee-Programm

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Volontäre und Praktikanten haben oft schlechte Karten, was die Bewertung ihrer im Praktikum erworbenen Qualifikationen. Auch in Punkto Chancen auf Weiterbeschäftigung genießen diese Tätigkeitsbezeichnungen einen schlechten Ruf – man spricht von der „Generation Praktikum“, die von Monat zu Monat, von einem engagierten Einsatz zum anderen vergeblich auf eine Übernahme hofft. Trainees sind da deutlich besser gestellt. Doch auch hier gibt es je nach Unternehmen deutliche Unterschiede in der Definition des Ausbildungsprogramms und natürlich in der Bezahlung. Die Spanne kann von brutto 1000 bis brutto 5000 Euro im Monat reichen, was sowohl von der Branche als auch von der Auffassung des Begriffes Trainee im jeweiligen Betrieb abhängt.

Vom besseren Praktikanten zum Manager

Wie kommen so große Unterschiede zustande? Der Begriff „Trainee-Programm ist nicht geschützt. Während ein Betrieb damit um günstige junge Helfer wirbt, die weniger kosten als Direkteinsteiger, sehen andere im Trainee den Anwärter auf hochkarätige Führungspositionen, der eine Elite-Ausbildung absolviert. Die meisten Trainees haben ein abgeschlossenes Studium vorzuweisen. Über die späteren Chancen auf eine Anstellung entscheiden maßgeblich die Fachrichtung, die Noten und die Art des Abschlusses, ob Fachhochschule, Master, Bachelor oder Diplom beispielsweise, dazu eventuell vorangegangene Auslandsaufenthalte oder Sprachkenntnisse, Promotion oder die Teilnahme an relevanten Forschungsprojekten.

Ingenieure, Naturwissenschaftler, Fachleute der IT-Branche und Wirtschaftswissenschaftler schneiden dabei auffallend besser ab als Vertreter geisteswissenschaftlicher Fachrichtungen: 25% der Ingenieur- oder IT-Trainees im untersten Gehaltssegment verdienen mehr als die Spitzengruppe der Trainees im geisteswissenschaftlichen Bereich. Oder in Zahlen ausgedrückt, selbst die bestbezahlten Trainees bei den Geistes- und Sozialwissenschaftlern verdienen 500 Euro weniger als die untere Verdienstgruppe in Technischen und naturwissenschaftlichen Berufen. Ganz weit unten rangieren Trainees, die im Medienbereich, beispielsweise bei Zeitungen und Verlagen im Einsatz sind: Sie erhalten teilweise mit kaum 15.000 Euro im Jahr weniger als 50% der Durchschnittsvergütung für die anderen genannten Branchen und Fachgebiete.

Weitere Gehalts-Faktoren

Wer schon in der Ausbildung Geld verdienen möchte, sollte also nicht nur von Anfang an das entsprechende Studienfach auswählen, sondern sich auch schon während des Studiums nach größeren Unternehmen umsehen, die auch Tarifverträgen unterliegen. Kleinere Firmen sind seltener Tarifverträgen unterworfen und können ihr Entgelt nach Gutdünken festlegen. Sie bezahlen daher oft deutlich weniger Gehalt an Trainees. Was jedoch dabei zusätzlich zu bedenken ist: In vielen Betrieben werden weitere geldwerte Vorteile geboten. Dazu gehören die Aufnahme des Trainees in die betriebliche Altersvorsorge, Notebook, Mobiltelefon oder gar ein Dienstwagen. Wichtiger für die Ausbildung sind Investitionen in Weiterbildungsveranstaltungen oder ein Rotationssystem innerhalb des Unternehmens, bei dem der Trainee unterschiedliche Aufgabengebiete gründlich kennenlernen und Erfahrungen sammeln kann.

Die Zukunft im Unternehmen

Was bei der Bewerbung als Trainee noch bedacht werden sollte: Wie sind die Weiterbeschäftigungs- beziehungsweise Übernahmemöglichkeiten nach der Zeit des „Training on the Job“? Das sollte nicht nur von den Aussagen des Personalverantwortlichen beim Gespräch abhängig gemacht werden, sondern auch von der Wirtschaftslage des Unternehmens: Ist es innovativ, sind seine Produkte und Leistungen gut auf dem Markt positioniert? Wie viele Mitarbeiter sind insgesamt beschäftigt, wie ist die Fluktuation? Möchte man dort auch bleiben? Und was gibt es an Besonderem zu lernen? Und auch wenn das Trainee-Gehalt zunächst nicht den Erwartungen entspricht: Es kann bei einer Übernahme völlig neu verhandelt werden.

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