Gehaltstarifvertrag - Die Struktur eines Gehaltstarifvertrags
Ein Gehaltstarifvertrag wird zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmerorganisationen getroffen und regelt in seinem Geltungsbereich die Höhe der zu zahlenden Gehälter.
Die Struktur eines Gehaltstarifvertrags
Ein solcher Tarifvertrag basiert auf der Einstufung aller Tätigkeiten in verschiedenen Gehaltsstufen. So kann jeder Mitarbeiter, der in einem Unternehmen im Geltungsbereich eines Gehaltstarifvertrags beschäftigt ist, in die passende Vergütungsgruppe eingestuft werden. Bei einer Neueinstellung eines Mitarbeiters kommt dementsprechend der Eingruppierung große Bedeutung zu, denn er muss von Anfang an der richtigen Gehaltsgruppe zugeordnet werden. In der Regel wird der Betriebsrat an der Eingruppierung beteiligt.
Gültigkeitsdauer des Gehaltstarifvertrags
In der Regel gilt der Gehaltstarifvertrag für ein Jahr. Danach werden in aller Regel Anpassungen vorgenommen. In wirtschaftlich guten Zeiten gelingt es den Arbeitnehmervertretern sehr oft, Vereinbarungen durchzusetzen, die zu einem realen Gehaltszuwachs führen. Dies setzt voraus, dass die prozentuale Gehalterhöhung über der Inflationsrate liegt. Wenn die Konjunktur schwächelt, kommt es dagegen häufig zu mageren Anpassungen des Gehaltstarifvertrages, die unter der Inflationsrate liegen. Dann müssen die Angestellten reale Verluste hinnehmen, weil sie mit ihrem Gehalt weniger kaufen können.
Tarifgehälter sind Mindestgehälter
Alle Unternehmen, die durch einen Gehaltstarifvertrag gebunden sind, müssen mindestens die im Tarifvertrag vorgeschriebenen Gehälter zahlen. Eine Unterschreitung dieser Grenze ist nicht zulässig, während es durchaus gestattet ist, mehr zu zahlen, als im Gehaltstarifvertrag festgelegt wurde.
Gehaltstarifvertrag und Manteltarifvertrag
Während der Gehaltstarifvertrag ganz konkret regelt, wie jeder Beschäftigte im Geltungsbereich des Tarifrechts von seinen Tätigkeiten her einzuordnen ist und wie viel er mindestens verdienen muss, enthält der Manteltarifvertrag allgemeinere Regelungen. Er befasst sich zum Beispiel mit Themen wie Urlaubstage, Arbeitszeit, Arbeitsbedingungen und Zuschläge für Nacht- und Sonntagsarbeit. Aufgrund seiner allgemeinen Fassung besitzt ein Manteltarifvertrag in aller Regel auch eine wesentlich längere Gültigkeitsdauer als ein Gehaltstarifvertrag, so dass er nicht jedes Jahr neu zwischen den Tarifparteien neu ausgehandelt werden muss.
Vor- und Nachteile
Längst nicht alle Arbeitgeber gehören einem Tarifvertrag an, viele können auch die Gehälter mit ihren Angestellten frei vereinbaren. Ein Gehaltstarifvertrag besitzt den Vorzug, dass ein Angestellter sich auf ein Mindestentgelt verlassen kann, das er für seine Tätigkeit bekommt. Ohne Tarifbindung ist dies nicht der Fall, hier muss er selbst darauf achten, dass er nicht zu gering bezahlt wird. Die Erfahrung zeigt aber auch, dass Arbeitgeber, die nicht tariflich gebunden sind, eher überdurchschnittliche Leistungen mit hohen Gehältern vergüten. Sie sind eher gewillt, außerordentlich hohe Gehälter zu zahlen ohne Rücksicht auf andere, weniger engagierte Mitarbeiter, die eine ähnliche Beschäftigung ausüben. Aus diesem Grund fällt es tariflich ungebundenen Arbeitgebern oft auch leichter, ihre Mitarbeiter zu guten Leistungen zu motivieren.
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